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Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Do 19. Sep 2019, 10:43
von DirkH
Olga1991 hat geschrieben: Mo 16. Sep 2019, 19:38 Naja das war etwas falsch ausgedrückt von mir 😄
Vor 17 Jahren wurde meine Erkrankung diagnostiziert und seit dem hatte ich über 15 Operationen am Auge. Immer wieder hatte ich eine Netzhautablösung und wurde alle paar Monate gelasert. Die letzten 5 Jahre vor der Enukleation wurde nichts mehr gemacht, weil es einfach sinnlos war!

Die Schmerzen fingen erst so richtig an ca 2 Jahre vor der Entfernung... Mal besser, mal schlimmer ...

Ich bin zu Kunststoff gekommen weil ich die Glasprothese nicht vertragen habe. Ich bin sehr zufrieden damit 😊
Ohhhhhhhh mein Gott! Darf ich fragen, was für eine Erkrankung Du hast?

Da bin ich schon wieder froh, dass ich nur 6 Wochen Schmerzen hatte, die haben mir locker gereicht ;-( Auch bestätigt mir das, dass es richtig war, jetzt nicht mehr "alles" zu versuchen - es hätte noch 2 Möglichkeiten gegeben, aber a) war das Auge eh schon lange blind und b) sah auch das nicht mehr annähernd gut aus ...

Woran hast Du denn gemerkt, dass Du Glas nicht verträgst und was genau ist anders mit Kunststoff?

Viele Grüße
Dirk

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Do 19. Sep 2019, 10:45
von DirkH
Rainchen hat geschrieben: Mo 16. Sep 2019, 08:27 Mir hat mein Occularist am Anfang erklärt, dass das Reinigen und rausnehmen mir überlassen sei. Wenn ich fühle, dass es mich stört, dann solle ich es reinigen, ansonsten ist es kein "Muss" es z.B. täglich herauszunehmen.
Hallo Vanessa,

ja, genau so wurde mir das auch gesagt und ich fand das rausnehmen eher stressiger. Auch hatte ich in den ersten 2 Tagen (da hab ich es x mal raus genommen) viel mehr "Schleim", der jetzt komplett weg ist, seit es drin bleibt.

Wie kommst Du denn klar mit Deiner Prothese?

schöne Grüße
Dirk

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Do 19. Sep 2019, 12:43
von Rainchen
Hallo Dirk,

ich komm ziemlich gut damit klar, die meiste Zeit spüre ich die Prothese absolut gar nicht und nur morgens ist sie mal etwas verklebt.

ein Tipp noch:
Ich hatte es letztens auch, dass sich im August plötzlich viel mehr Schleim gebildet hatte an der Prothese. Mein Occularist meinte aber es wäre normal, vor allem wenn es sehr heiß wäre, da die Tränenflüssigkeit dann eventuell schneller austrocknet und vermehrt diesen Schleim bildet.
Wenn ich dann das Glasauge nicht herausnehmen möchte, reicht auch ein feuchter Waschlappen über dem Auge, sollte es denn dann doch mal zu trocken werden.
Seit es wieder Kühler ist habe ich auch damit absolut keine Probleme mehr.

Klar hatte ich auch schon den Moment, als ich es mal herausgenommen habe und es danach partout nicht richtig sitzen wollte, aber dann darf man nicht verzweifelt werden sondern einfach Ruhe bewahren und es ein paar Mal versuchen.

Jedenfalls bin ich mit dem Glasauge um einiges zufriedener als ich es mit meinem echten Auge je war, es sah immer anders aus, weil ich schon mit 11/12/13 einen Grauen Star bekommen hatte und als Kind eigentlich immer geschielt habe.
Dann vor einem Jahr hat das Auge stark zu schrumpfen angefangen und sah halt wirklich nicht mehr schön aus. Jetzt sehen beide Augen nahezu identisch aus, nur dass mein Glasauge immer etwas nach unten schielt und sich nicht ganz bei jeder Bewegung mit bewegt.

Liebe Grüße,
Vanessa

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Do 19. Sep 2019, 17:09
von Olga1991
DirkH hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 10:43
Olga1991 hat geschrieben: Mo 16. Sep 2019, 19:38 Naja das war etwas falsch ausgedrückt von mir 😄
Vor 17 Jahren wurde meine Erkrankung diagnostiziert und seit dem hatte ich über 15 Operationen am Auge. Immer wieder hatte ich eine Netzhautablösung und wurde alle paar Monate gelasert. Die letzten 5 Jahre vor der Enukleation wurde nichts mehr gemacht, weil es einfach sinnlos war!

Die Schmerzen fingen erst so richtig an ca 2 Jahre vor der Entfernung... Mal besser, mal schlimmer ...

Ich bin zu Kunststoff gekommen weil ich die Glasprothese nicht vertragen habe. Ich bin sehr zufrieden damit 😊
Ohhhhhhhh mein Gott! Darf ich fragen, was für eine Erkrankung Du hast?

Da bin ich schon wieder froh, dass ich nur 6 Wochen Schmerzen hatte, die haben mir locker gereicht ;-( Auch bestätigt mir das, dass es richtig war, jetzt nicht mehr "alles" zu versuchen - es hätte noch 2 Möglichkeiten gegeben, aber a) war das Auge eh schon lange blind und b) sah auch das nicht mehr annähernd gut aus ...

Woran hast Du denn gemerkt, dass Du Glas nicht verträgst und was genau ist anders mit Kunststoff?

Viele Grüße
Dirk
Meine Erkrankung nennt man Von-Hippel-Lindau Syndrom.

Ich habe die Unverträglichkeit gemerkt indem ich andauernd eine Bindehautentzündung hatte und meine Bindehaut nach der Operation nicht richtig heilen konnte. Ich habe das Auge nur halb zubekommen dadurch waren meine Lider ständig gereizt und haben gebrannt.

Kunststoff vertrage ich sehr gut, diese wird direkt angepasst und die Oberfläche ist nicht so glatt... Komischerweise bekomme ich hier das Auge zu 😄

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Di 24. Sep 2019, 08:32
von DirkH
Guten Morgen,

@Olga: jetzt musste ich erst mal googeln.
Du hast da aber echt massiv was durch ... da werde ich ja richtig demütig dagegen.
Spannend auch, dass Du Kunststoff besser verträgst. Nach Deinem langen Weg: Gott sei Dank! Kannst Du sonst einen Unterschied zu Glas feststellen?

@Vanessa: Danke für die Tipps!! Ich bin echt froh um jeden, da man mit dem Thema ziemlich alleine gelassen wird ;-(

Gestern war ich bei dem neuen gesetzlichen Augenarzt - musste ja einen für die Rezepte in Zukunft suchen.
Und jetzt weiß ich wieder, warum ich all die Jahre bei der privaten war. Die hat nicht mal das Glausauge raus genommen - nix. Auf Nachfrage wegen Kontrolle (die OP ist ja erst am 14.8. gewesen), meinte sie, ich würde schon "merken", wenn was nicht stimmt.
Ist das so?
Ohh man - wie deprimierend! 30 sec und ich war wieder draußen. Soll mich melden, wenn ich ein Rezept brauche.

Hoffe sehr, dass das bei anderen nicht so läuft ;-(

lg Dirk

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Di 24. Sep 2019, 13:07
von Charlotte
Hallo Dirk,

das kenn ich gut, dass der Augenarzt nur mal von aussen auf die Prothese schaut und kein Interesse am Rausnehmen hat.
Ich glaube, die sind einfach total unerfahren mit diesen Dingen.
Hauptsache du hast jetzt erstmal einen Augenarzt für´s Rezept - und für das gesunde Auge ist es vielleicht ja ein ganz guter Arzt ;) .
Für das nächste Rezept würde ich zur Sicherheit vorher den Okkularisten fragen, was draufstehen soll, dann bist du auf der sicheren Seite.

Ich habe im Mai (1 Jahr nach der OP) von Glas auf Kunststoff gewechselt, weil ich ähnlich wie Olga Glas nicht so gut vertragen habe.
Ich hatte immer sehr viel Tränenflüssigkeit hinter der Prothese, die oft beim Augenschließen rausgelaufen ist. Dadurch war der Lidrand ständig gereizt.
Mit Kunststoff ist das Problem weg, weil die Prothese ganz passgenau auf dem Implantat sitzt. Jetzt bin ich sehr zufrieden.

Liebe Grüße

Charlotte

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Di 24. Sep 2019, 13:29
von Bits&Bytes
Hallo Dirk,

bei meiner Augenärztin ist es ähnlich.
Sie würde von alleine nicht auf die Idee kommen, bei mir die Prothese herauszunehmen und die Orbita zu checken.

Bei den ersten Besuchen bei Ihr nach meiner OP, hatte ich ja noch einen Augenverband und eine Illig-Schale.
Den Verband konnte ich einfach abmachen und Sie hat geschaut, ob alles gut verheilt und die Illig-Schale korrekt sitzt.

Ansonsten hat Deine Ärztin schon irgendwie Recht. Du würdest es mit ziemlicher Sicherheit spüren, wenn etwas nicht OK wäre.
Dann müsstest Du halt das Auge selbst herausnehmen und Sie könnte dann prüfen, ob es eine Reizung oder Entzündung der Bindehaut gäbe.

Ich würde von meiner AÄ nicht erwarten oder gar verlangen, dass diese meine Prothese herausnimmt.
Hat vielleicht sogar rechtliche Aspekte. Was wenn Sie das Teil fallen lässt ? Wer haftet ?

Was anderes ist es mit den Ocularisten. Die kennen das und sind es gewohnt.

EIn Augenarzt / eine Augenärztin wird bei einer Augenprothese immer darin erinnert, dass hier die ärztlich Kunst versagt bzw. nicht ausgereicht hat.
Dem stellt sich niemand gern.

Alles Gute und viele Grüße

Udo

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Mi 2. Okt 2019, 14:58
von DirkH
Hallo Ihr Lieben,

ich war wieder bei meiner privat zu zahlenden Augenärztin (für 3 Termine 87 Euro sind nun echt ein Klacks) - dafür konnte sie mir viele Sorgen nehmen. Seit Tagen habe ich ein mords Fremdkörper Gefühl, es sticht und piekt und ich fand nix.
Da sind wohl 2 "Rest-Fäden", die senkrecht hoch stehen und dieses Gefühl verursachen. Gott-sei-Dank. Ich soll jetzt mehr Salbe unter das Glasauge machen.
Auch hat sie gründlich geschaut und findet alles top.

Meine immer noch vorhandenen Lichtblitze schiebt sie weiterhin auf "Phantom" - Erscheinungen. Sie meint, das kann im schlimmsten Falle nie weg gehen, im besten Falle in ein paar Monaten von alleine aufhören. Ich soll mich gut ablenken in diesen Momenten und der Sache nicht zu viel Aufmerksamkeit geben.

Sie macht mir auch Hoffnung, das mit dem "echten" Auge dann die Optik verbessert werden wird. Es fällt irgendwie alles ein und sieht kleiner aus als das gesunde.

In diesem Sinne: Privat für alles wichtige und gesetzlich dann halt für das Rezept.

Ich hoffe, Ihr kommt alle halbwegs gut klar und habt keine Probleme.
viele Grüße
Dirk

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Do 3. Okt 2019, 08:00
von Charlotte
Hallo Dirk,

das ist ja eine tolle Augenärztin!
Super auch der Hinweis den Lichtblitzen möglichst wenig Beachtung zu schenken - ist vielleicht nicht einfach, aber sicher der richtige Weg.
Bei Dingen, die du nicht ändern kannst, hilft das wohl am Besten, hilft mir zumindest auch beim Tinnitus.

Ich wünsch dir und allen anderen einen schönen Feiertag!

Charlotte

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: So 30. Mai 2021, 11:38
von Natscho
Hallo, liebe Forummitglieder!

Ein wenig habe ich schon in eure interessanten Beiträge geschmökert.

Zu meinen Augen: Netzhautablösung mit ca. 6 Monaten (Stichwort: Frühgeburt).
Mein linkes Auge ist seither blind, mein rechtes verfügt über ein kleines aber wertvolles Sehvermögen.

Ab Ende 2016 bekam mein blindes Auge öfters Probleme mit Bindehautreizungen aber auch Entzündungen.

Im Februar diesen Jahres attestierte mein Augenarzt Grünen Star auf beiden Augen.
Mein blindes Auge schmerzt seit Jahresbeginn täglich, die Intensität schwankt..
Der Augendruck lässt sich mit Tropfen nicht unter 40 mmHg senken.

Im März brachte mein Arzt die Option der Augapfelentfernung ins Spiel, auf Grund der andauernden Schmerzen.

Erfreulicherweise habe ich drei Personen in meinem Bekanntenkreis, welche unterschiedlich lange mit einer oder zwei Augenprothesen leben.
So bekam ich unterschiedliche Erfahrungsberichte, die mich aber alle darin bestärkten mein linkes Auge entfernen zu lassen.

Ein infogespräch beim Ocularisten ,meiner Wahl, hatte ich bereits.
Letzte Woche hatte ich im wiener AKH einen ersten Termin, zwecks OP-Beratung.
Mit der Enukleation darf ich im Juli rechnen.

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Mo 22. Aug 2022, 19:59
von Franz
ich hab mich heute dazu entschlossen mich im forum anzumelden. ich lese hier von so vielen hintergründen, die zur enukleation führten.
mein hintergrund ist für mich bis jetzt nicht wirklich geklärt. alles was ich weiß ist, dass mein linkes auge entfernt werden musste, damit ich auf dem rechten auge nicht erblinde.
zu meiner person. ich bin jahrgang 1949, hatte angeboren den grauen star, genetisch geerbt aus der linie meines vaters. ich habe diesen gendefekt wieder an meine tochter weitervererbt die 1989 geboren wurde. ich wurde mit geringem sehvermögen 1955 normal in die volksschule eingeschult. dies habe ich dem kämpferherzen meiner mutter zu verdanken, denn die damalige klasslehrerin wollte, dass ich in die blindenschule abgeschoben werde. noch im verlaufe des ersten schulhalbjahres verschlechterte sich mein sehvermögen so, dass mein augenarzt, der gleichzeitig eine augenklinik betrieb, eine operation am linken auge vorschlug. krankenversichert war ich bei der AOK über die familienversicherung durch meinen vater. damals gab es keine möglichkeit sich eine 2te meinung einzuholen, oder eine freie arztwahl. die krankenkasse entschied, dass ich in der klinik dieses augenarztes operiert werden musste. es war die nächstgelegene und verursachte die wenigsten kosten. nach der op verschob sich meine pupille nach oben unter das augenlid. mehrmalige nachoperationen haben keine veränderung gebracht. erst dann war die krankenkasse bereit, dass meine eltern mich für eine weiterbehandlung in der lmu augenklinik in münchen vorstellen durften. dort wurde dann die diagnose für die enukleation gestellt damit ich als fortschreitende folge nicht auch auf dem rechten auge erblinde. ein jahr nach der enukleation 1958 wurde der graue star am rechten auge erfolgreich operiert. zu diesem zeitpunkt war jedoch die versorgung mit einer kunstlinse im auge noch nicht standard. mir wurde die linse entfernt und ich hatte ab diesem zeitpunkt eine starbrille mit ca 14,5 dptr zu tragen. die versorgung mit dieser sehhilfe war eine tortur, zusätzlich zur versorgung mit der prothese. diese tortur hat sich erst geändert, als ich mit dem beginn einer kfm ausbildung selbst bei der bkk krankenversichert wurde. von da an wurde die versorgung mit sehhilfen und prothesen wesentlich besser. allerdings hat sich das in bezug auf sehhilfen im verlaufe der letzten 15 jahre wieder sehr verschlechtert. in bezug auf die prothese bin ich nach vielen jahren mit schlechten erfahrungen nun sehr zufrieden. ich bin durch die hände mehrerer okulisten gewandert und vor ca 15 jahren bei der fa. greiner in münchen gelandet, mit der ich sehr zufrieden bin.
immer kämpfen und nicht aufgeben war, was ich von meiner mutter gelernt habe. meine tochter wurde mit 20 jahren erfolgreich operiert. ihr wurden kunstlinsen eingesetzt und sie benötigt keine weiteren sehhilfen.
trotz meiner sehbehinderung war ich beruflich erfolgreich, habe viele hindernisse beiseite räumen müssen.
ja, ich bin traumatisiert durch alle ereignisse die mich in meinem leben aufgrund dieser erkrankung und ihrer auswirkungen beeinträchtigt haben. vor allem die auswirkungen der verordnung über sehhilfen bringt mich immer wieder an meine psychischen grenzen. zuletzt im mai 2021, wurde mir die übernahme der kosten für eine brille verweigert, die mir bei einem epileptischen anfall aufgrund von unterzucker zerbrach. vor 4 wochen bekam ich eine kontaktlinse mit 15,75 dptr, jedoch kann ich diese nicht den ganzen tag tragen. die kostet auch nur ca 100 €. Manchmal kann ich sie gar nicht tragen. für die starbrille kosten die gläser ca 750 €.
einmal jährlich habe ich anspruch auf eine neue prothese. ich könnte gut und gerne 4 - 5 jahre mit der selben prothese auskommen, wenn ich dafür eine ordentliche starbrille bekommen würde.
das körperliche leid ist das eine was einen treffen kann, das andere ist dann dass seelische leid das hinzukommt.

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Di 23. Aug 2022, 14:34
von Anna135
Hallo Franz,
herzlich Willkommen hier im Forum!
Du hast ja eine Lebensgeschichte hinter dir, hast aber trotz der Schwierigkeiten nicht resigniert - tolle Einstellung. Ich finde es gut, wenn jemand hier soviel und so langjährige Erfahrung mit einer Augenprothese hat. (Ich habe meine Prothese erst ein halbes Jahr :) )
Die Sache mit der Kostenübernahme.... das ist so eine nervige, ermüdende Geschichte. Wie du richtig schreibst - das körperliche Leid ist die eine Seite, da kann man nicht entkommen. Aber die andere Seite, das ganze Drumherum, das müsste einem nicht so schwer gemacht werden.
Schöne Grüße
Anna

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Di 23. Aug 2022, 20:56
von Charlotte
Hallo Franz,
auch von mir herzlich Willkommen im Forum!

Deine Mutter hat dir ja wirklich eine tolle Einstellung mitgegeben: "Immer kämpfen und nicht aufgeben" - gefällt mir super gut!
Ich glaube nur so kann man mit den großen Schwierigkeiten, die du hattest und immer noch hast, fertig werden.
Gutes Motto für uns alle, finde ich.

Ich habe bei Problemen mit der Krankenkasse (AOK) festgestellt, dass es sich lohnt hartnäckig dran zu bleiben und bei Ablehnung Widerspruch einzulegen. Mir wurde der Wechsel von Glas auf Kunststoff auch zunächst abgelehnt, obwohl ich eine Bescheinigung vom Augenarzt hatte, dass ich Glas nicht vertrage. Genehmigung frühestens in einem Jahr, wenn eine neue Glasprothese dran wäre, hieß es.
Also hab ich Widerspruch eingelegt und dann eine weitere ärztliche Bescheinigung eingereicht, diesmal vom Hausarzt.
Wegen meiner Polyneuropathie mit Gefühlsstörungen in den Fingern war mir schon mehrmals eine Glasprothese zerbrochen.
Ich hab der AOK vorgerechnet, dass eine unzerbrechliche Kunststoffprothese auf Dauer billiger ist, als immer wieder Ersatz von zerbrochenen Glasprothesen.
Und siehe da, schließlich gab es die Genehmigung.

Vielleicht lässt sich deine Krankenkasse ja auf einen Deal ein: du verzichtest nächstes Jahr auf eine neue Prothese, die dir ja eigentlich zusteht und bekommst stattdessen die Starbrille ersetzt.
Bescheinigung vom Augenarzt, dass du die Kontaktlinse absolut nicht verträgst (Konjunktivitis, Blepharitis) und daher unbedingt eine Starbrille brauchst, wäre auch nicht schlecht.
Aber das hast du ja vielleicht schon probiert?
Im Zweifelsfall solltest du die Krankenkasse immer wieder mit Widerspruch nerven, bis es - hoffentlich - Erfolg hat.
Also wie deine Mutter gesagt hat: immer kämpfen und nicht aufgeben!!!

Ich drück dir sehr doll die Daumen, dass du Erfolg hast und deine Starbrille bekommst.

Liebe Grüße
Charlotte

P.S. Ich weiß von einigen Mitgliedern im Forum, dass sie durch ihre Sehschwäche arge Probleme beim Lesen der Beiträge haben.
Die Schrft ist ja ziemlich klein und sie haben Schwierigkeiten den Zeilen zu folgen.
Deshalb: macht möglichst oft mal einen Absatz oder eine Leerzeile, umso leichter fällt das Lesen!

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Mi 24. Aug 2022, 22:07
von Franz
ich habe meine starbrille bekommen, aber als selbstzahler. ich habe ein extrem dünnes kunststoff-gleitsichtglas gewählt. leider werden diese gläser in dieser qualität von der kasse nicht übernommen. das ist wie bei den medikamenten, da geht es auch nur noch nach dem wirkstoff und rabattverträge mit herstellern. wenn dein hersteller, dessen medikament du seit jahren nimmst und gut verträgst nicht zur kooperation mit der kasse bereit ist, hast du den kürzeren gezogen.

bin seit 1978 bei der tk versichert. damals waren die leistungen und der beitrag dieser kk noch absolute spitze unter allen kassen. leider hat sich das heute nivelliert auf ein und das selbe niveau aller kassen. es gibt nur noch minimale unterschiede. die verordnung für sehhilfen wurde in den letzten 15 jahren immer wieder geändert. grundsätzlich habe ich anspruch auf eine starbrille, sogar kunststoffglas und gleitsicht wird genehmigt, aber zu bedingungen die kein optiker bereit ist zu erfüllen. nicht mal fielmann kann mir da weiterhelfen. die dptr die ich benötige werden kaum noch produziert, da sie eben sehr sehr selten angefragt werden. heute wird die getrübte linse entfernt und eine kunstlinse eingesetzt. ein einmaliger vorgang ohne folgekosten für die kassen.
mich würde interessieren, ob jemand wegen seiner erkrankung, den folgen in psychiatrischer behandlung ist.

Re: Vorstellungsrunde :-)

Verfasst: Mi 7. Sep 2022, 08:40
von Winnie
Franz hat geschrieben: Mi 24. Aug 2022, 22:07 ich habe meine starbrille bekommen, aber als selbstzahler. ich habe ein extrem dünnes kunststoff-gleitsichtglas gewählt. leider werden diese gläser in dieser qualität von der kasse nicht übernommen. das ist wie bei den medikamenten, da geht es auch nur noch nach dem wirkstoff und rabattverträge mit herstellern. wenn dein hersteller, dessen medikament du seit jahren nimmst und gut verträgst nicht zur kooperation mit der kasse bereit ist, hast du den kürzeren gezogen.

bin seit 1978 bei der tk versichert. damals waren die leistungen und der beitrag dieser kk noch absolute spitze unter allen kassen. leider hat sich das heute nivelliert auf ein und das selbe niveau aller kassen. es gibt nur noch minimale unterschiede. die verordnung für sehhilfen wurde in den letzten 15 jahren immer wieder geändert. grundsätzlich habe ich anspruch auf eine starbrille, sogar kunststoffglas und gleitsicht wird genehmigt, aber zu bedingungen die kein optiker bereit ist zu erfüllen. nicht mal fielmann kann mir da weiterhelfen. die dptr die ich benötige werden kaum noch produziert, da sie eben sehr sehr selten angefragt werden. heute wird die getrübte linse entfernt und eine kunstlinse eingesetzt. ein einmaliger vorgang ohne folgekosten für die kassen.
mich würde interessieren, ob jemand wegen seiner erkrankung, den folgen in psychiatrischer behandlung ist.
Hallo Franz,

ja - auch ich musste lange für das Kunststoff-Auge mit einigen Widersprüchen kämpfen.
Zuletzt sollte nicht einmal das Polieren des Auges genehmigt werden (wir reden von etwa 100 Euro) :cry:

Die Zeiten sind hart und die Krankenkassen versuchen überall kräftig zu sparen.

Versuch vielleicht mal Deine Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln von außen - wie ein Fremder - zu betrachten.
Irgendwie kann ich sogar mittlerweile meinen Krebs mit folgendem Augenverlust als ein Geschenk betrachten.
Ein Geschenk, dass mir zu einem völlig anderen Leben verholfen hat, das ich mir so weder ausgesucht hätte noch hätte ich früher jemals für mich in irgendeiner Form eingestanden.

Alles Liebe
Winnie