Hallo,
zur Abwechslung vielleicht auch mal ein Thema, was die Karriere angeht bzw. den beruflichen Werdegang.
Ich mache mal den Anfang. Ich möchte einfach mal eure Meinung dazu hören, wie ihr im Arbeits - Berufs-und/oder Ausbildungsleben das alles meistert oder ob ihr in einer Findungsphase seid etc.?
Wer möchte, darf sehr gerne was dazu schreiben.
Ich für meinen Teil beabsichtige eine Umschulung. Vielleicht habt ihr auch diesbezüglich Hinweise und Ideen, was mit einer Augenbehinderung gut zu meistern wäre.
Beste Grüße
Patient81
Beruf/Arbeit/Bildung
- Bits&Bytes
- Beiträge: 361
- Registriert: So 2. Apr 2017, 14:09
- Wohnort: Bochum
Re: Beruf/Arbeit/Bildung
Hallo Patient81,
sehr viel habe ich leider nicht zum Thema beizutragen. Meine Umschulung zum Datenverarbeitungskaufmann am Berufsförderungswerk Gelsenkirchen ist gute 20 / eher 25 Jahre her und seitdem arbeite ich in der Programmierung und im Software-Support.
Ursprünglich gerlernt hatte ich mal Bankkaufmann und nach einer Selbstfindungsphase ein abgebrochendes Studium der Sozialpädagogik (5 Semester) hinter mich gebracht.
Danach arbeitslos, tiefes Loch, 10 Jahre Helfertätigkeiten in der Produktion. Als da dann auch Schluss war, hatte ich die Chance zur Umschulung genutzt.
Wie sich dann schließlich heraugestellt hatte, lag mir der Beruf des Programmierers und ich bin bis heute in dem Job zufrieden.
Nun müsste man natürlich grundsätzlich einmal wissen, in welche Richtung Deine Umschulung gehen soll, wenn man dazu etwas Näheres ausführen wollte.
Wo sollten denn die Einschränkungen beim Leben mit der Augenprothese liegen, wenn Du nicht gerade Bomberpilot oder Berufskraftfahrer oder Tiefseetaucher oder Hochseilartist werden möchtest (Kleiner Scherz am Rande).
In einem anderen Forum hattest Du mal angesprochen, dass Du Dir z. B. eine Tätigkeit als Sozialarbeiter vorstellen könntest. Auch da sähe ich keine großen Einschränkungen, bis auf diejenigen, die man aufgrund des monokularen Sehens ja sowieso hat.
Vielleicht kannst / möchtest Du ja etwas konkreter werden ?
Viele Grüße
Udo
sehr viel habe ich leider nicht zum Thema beizutragen. Meine Umschulung zum Datenverarbeitungskaufmann am Berufsförderungswerk Gelsenkirchen ist gute 20 / eher 25 Jahre her und seitdem arbeite ich in der Programmierung und im Software-Support.
Ursprünglich gerlernt hatte ich mal Bankkaufmann und nach einer Selbstfindungsphase ein abgebrochendes Studium der Sozialpädagogik (5 Semester) hinter mich gebracht.
Danach arbeitslos, tiefes Loch, 10 Jahre Helfertätigkeiten in der Produktion. Als da dann auch Schluss war, hatte ich die Chance zur Umschulung genutzt.
Wie sich dann schließlich heraugestellt hatte, lag mir der Beruf des Programmierers und ich bin bis heute in dem Job zufrieden.
Nun müsste man natürlich grundsätzlich einmal wissen, in welche Richtung Deine Umschulung gehen soll, wenn man dazu etwas Näheres ausführen wollte.
Wo sollten denn die Einschränkungen beim Leben mit der Augenprothese liegen, wenn Du nicht gerade Bomberpilot oder Berufskraftfahrer oder Tiefseetaucher oder Hochseilartist werden möchtest (Kleiner Scherz am Rande).
In einem anderen Forum hattest Du mal angesprochen, dass Du Dir z. B. eine Tätigkeit als Sozialarbeiter vorstellen könntest. Auch da sähe ich keine großen Einschränkungen, bis auf diejenigen, die man aufgrund des monokularen Sehens ja sowieso hat.
Vielleicht kannst / möchtest Du ja etwas konkreter werden ?
Viele Grüße
Udo
Man weiß nie wie stark man ist, solange bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die man noch hat.
( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
-
- Beiträge: 247
- Registriert: Sa 25. Mär 2017, 20:39
Re: Beruf/Arbeit/Bildung
Hallo Udo,
vielen Dank für den Kommentar. Ja, ich habe auch einen ähnlichen Werdegang wie du - beruflich "Tiefpunkt" gehabt, was aber nicht an meiner kognitiven Kapazität lag so wie es auch bei dir nicht der Fall war. Habe auch wirklich viel gemacht, auch Studium angefangen und abgebrochen, viele Helfertätigkeiten etc.
Bis Januar habe ich handwerkliche Arbeiten verrichtet und hatte auch wirklichen großen Spass daran. Aber ich habe einfach bemerkt, dass ich diese Arbeit nicht bis zur möglichen Rente machen sollte, eben weil viele Gefahren lauern für das einzige Auge, was ich halt habe. Manchmal muss man, so hart es ist, auch Entscheidungen treffen, die ungemütlich sind. Es geht schließlich um die Gesundheit dahingehend muss ich konsequent bleiben und es schützen.
Ich und meine Rehaberaterin haben einen gemeinsamen Nenner gefunden, und zwar der Beruf Kaufmann für Gesundheitswesen. Mir ist es wichtig, dass ich auch mit Menschen weiterhin in Kontakt bleibe hinsichtlich der Arbeit.
Planung und Beratung habe ich in meinem letzten Job sehr gemocht und das möchte ich nicht missen.
Nun habe ich Arbeitserprobungstage und da werden unter anderem Einstellungstests zu dem besagten Beruf durchgeführt.
Beste Grüße
Patient81
vielen Dank für den Kommentar. Ja, ich habe auch einen ähnlichen Werdegang wie du - beruflich "Tiefpunkt" gehabt, was aber nicht an meiner kognitiven Kapazität lag so wie es auch bei dir nicht der Fall war. Habe auch wirklich viel gemacht, auch Studium angefangen und abgebrochen, viele Helfertätigkeiten etc.
Bis Januar habe ich handwerkliche Arbeiten verrichtet und hatte auch wirklichen großen Spass daran. Aber ich habe einfach bemerkt, dass ich diese Arbeit nicht bis zur möglichen Rente machen sollte, eben weil viele Gefahren lauern für das einzige Auge, was ich halt habe. Manchmal muss man, so hart es ist, auch Entscheidungen treffen, die ungemütlich sind. Es geht schließlich um die Gesundheit dahingehend muss ich konsequent bleiben und es schützen.
Ich und meine Rehaberaterin haben einen gemeinsamen Nenner gefunden, und zwar der Beruf Kaufmann für Gesundheitswesen. Mir ist es wichtig, dass ich auch mit Menschen weiterhin in Kontakt bleibe hinsichtlich der Arbeit.
Planung und Beratung habe ich in meinem letzten Job sehr gemocht und das möchte ich nicht missen.
Nun habe ich Arbeitserprobungstage und da werden unter anderem Einstellungstests zu dem besagten Beruf durchgeführt.
Beste Grüße
Patient81
- Bits&Bytes
- Beiträge: 361
- Registriert: So 2. Apr 2017, 14:09
- Wohnort: Bochum
Re: Beruf/Arbeit/Bildung
Hallo Patient81,
das hört sich doch erst einmal sehr gut an. Kaufmann im Gesundheitswesen ist sicher keine schlechte Wahl, obwohl mir nicht so ganz klar ist, wie dieses Berfusbild konkret aussieht.
Drücke Dir die Daumen für die Erprobungstage, Du wirst das mit Sicherheit (locker) stemmen
Alles gute wünscht Dir
Udo
das hört sich doch erst einmal sehr gut an. Kaufmann im Gesundheitswesen ist sicher keine schlechte Wahl, obwohl mir nicht so ganz klar ist, wie dieses Berfusbild konkret aussieht.
Drücke Dir die Daumen für die Erprobungstage, Du wirst das mit Sicherheit (locker) stemmen
Alles gute wünscht Dir
Udo
Man weiß nie wie stark man ist, solange bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die man noch hat.
( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
-
- Beiträge: 247
- Registriert: Sa 25. Mär 2017, 20:39
Re: Beruf/Arbeit/Bildung
Nabend lieber Udo,
vielen Dank für die motivierenden Worte. Ja, am Montag fängt nun der Vorbereitungslehrgang an, welcher 3 Monate dauert und direkt im Anschluss wird dann die Umschulung starten, also im Juni.
Ich war auch zu einer Erprobung in Düren gewesen, denn die sind spezialisiert für Menschen mit Sehbehinderung - auch Berufsförderungswerk. Dort stellte sich fest, dass ich es auch unter normalen Umständen machen könnte. Nun wird das alles in Dortmund starten und bin auch sehr motiviert.
Beste Grüße
Patient81
vielen Dank für die motivierenden Worte. Ja, am Montag fängt nun der Vorbereitungslehrgang an, welcher 3 Monate dauert und direkt im Anschluss wird dann die Umschulung starten, also im Juni.
Ich war auch zu einer Erprobung in Düren gewesen, denn die sind spezialisiert für Menschen mit Sehbehinderung - auch Berufsförderungswerk. Dort stellte sich fest, dass ich es auch unter normalen Umständen machen könnte. Nun wird das alles in Dortmund starten und bin auch sehr motiviert.
Beste Grüße
Patient81
-
- Beiträge: 133
- Registriert: Mo 22. Aug 2022, 12:47
Re: Beruf/Arbeit/Bildung
Ich bin Jahrgang 1949.
Nach Abschluss der Realschule, habe ich eine kfm Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann in der Baustoffbranche absolviert.
Berufsbegleitend habe ich ein BWL Studium absolviert.
Ich war Sachbearbeiter und Gruppenleiter bei einem Amt für Ausbildungsförderung. Ich habe dadurch eine sehr große Affinität zu Rechtssachverhalten, besonders im Sozial- und Einkommensteuerrecht.
Bin dann in den Vertrieb der Baustoffindustrie gewechselt und dort bis zum Vertriebsleiter Süddeutschland aufgestiegen.
Hab dann den Wechsel in die IT Welt vollzogen, nachdem ich mit SAP in Berührung kam. Ich hab eine Ausbildung zum SAP Organisator und Entwickler gemacht. Bin dann in die IT eines weltweit tätigen Maschinenbau Unternehmens eingestiegen, das zu diesem Zeitpunkt gerade dabei war SAP einzuführen. War dort Teamleiter im SAP Team für die Module SD und CS. Habe die Prozesse angepasst und umgesetzt. Bin zum Projektleiter aufgestiegen und war weltweit für die Einführung von SD und CS in den deutschen Werken und Werken und Niederlassungen in den USA, Brasilien, China, Dänemark, Russland und Südafrika verantwortlich.
Karriere ist durchaus auch mit einer Sehbehinderung möglich. Grundlage dafür ist jedoch der Wille zu lebenslangem Lernen. Heute noch bin ich geringfügig in der IT tätig, da ich darin während meines ganzen Berufslebens die größte Befriedigung fand.
Gruß´
Franz
Nach Abschluss der Realschule, habe ich eine kfm Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann in der Baustoffbranche absolviert.
Berufsbegleitend habe ich ein BWL Studium absolviert.
Ich war Sachbearbeiter und Gruppenleiter bei einem Amt für Ausbildungsförderung. Ich habe dadurch eine sehr große Affinität zu Rechtssachverhalten, besonders im Sozial- und Einkommensteuerrecht.
Bin dann in den Vertrieb der Baustoffindustrie gewechselt und dort bis zum Vertriebsleiter Süddeutschland aufgestiegen.
Hab dann den Wechsel in die IT Welt vollzogen, nachdem ich mit SAP in Berührung kam. Ich hab eine Ausbildung zum SAP Organisator und Entwickler gemacht. Bin dann in die IT eines weltweit tätigen Maschinenbau Unternehmens eingestiegen, das zu diesem Zeitpunkt gerade dabei war SAP einzuführen. War dort Teamleiter im SAP Team für die Module SD und CS. Habe die Prozesse angepasst und umgesetzt. Bin zum Projektleiter aufgestiegen und war weltweit für die Einführung von SD und CS in den deutschen Werken und Werken und Niederlassungen in den USA, Brasilien, China, Dänemark, Russland und Südafrika verantwortlich.
Karriere ist durchaus auch mit einer Sehbehinderung möglich. Grundlage dafür ist jedoch der Wille zu lebenslangem Lernen. Heute noch bin ich geringfügig in der IT tätig, da ich darin während meines ganzen Berufslebens die größte Befriedigung fand.
Gruß´
Franz