Vorstellungsrunde :-)

In eigener Sache zu diesen Forum zu Augenprothesen, künstlichen Augen, Glasaugen Kunststoffaugen
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Graupapagey
Beiträge: 16
Registriert: So 9. Sep 2018, 22:10
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Graupapagey »

Hallo Vicky, hallo Charlotte,

ich bin dann heute schon in die Klinik gefahren. Das war mir dann doch gestern ein wenig komisch.
Die Bindehaut ist gerissen und werde am Mittwoch nochmal operiert. Der Prof. meinte, das kommt wohl häufig vor weil dies nicht richtig heilen will. Hab dann jetzt noch ein Antibiotikum als Salbe und in Tablettenform bekommen.

Hoffe das ist dann die letzte OP.

lg Jacqueline
Enukleation 9/18
Charlotte
Beiträge: 411
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Charlotte »

Liebe Jacqueline,

ich freue mich, dass du in der Klinik warst und nun am Mittwoch schon operiert wirst - sehr gut!!!
Und deine Entscheidung zur Nachbehandlung in die Klinik zu fahren ist bestimmt richtig.
Ich drücke dir die Daumen, dass beim zweiten Anlauf alles unproblematisch heilt!
Liebe Grüße

Charlotte
Bella1499
Beiträge: 4
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Bella1499 »

Hallo zusammen,

nachdem ich nach einigen Tagen der Internetrecherche immer wieder auf Beiträge aus dem Forum gestoßen bin, habe ich mich dazu entschieden, mich hier zu registrieren. Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Eigentlich geht es nicht um mich, sondern um meine Mutter, die vor der Entscheidung steht, ob sie sich ein Auge entfernen lassen soll. Auf dem betroffenen Auge ist sie (vermutlich von Geburt an, diagnostiziert in ihrer frühen Kindheit) blind. Der Augenhintergund ist stark verkrümmt und vernarbt. 2006 wurde dann die erste Netzhautablösung festgestellt und operiert. Das war nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Der letzte von sechs Eingriffen mit dem Ziel, die Netzhaut wiederanzulegen, erfolgte 2009. Währenddessen wurden auch die Linse (Grauer Star durch Silikonöl) und der Glaskörper entfernt. Sie hatte zwar häufig Schmerzen, aber die Ärzte waren soweit zufrieden mit ihrem Werk. Seit einigen Jahren verschlechtert sich der Zustand akut. Der Augendruck war extrem hoch, es war dann mal nebenbei von einem Glaukom die Rede bei einem Kontrolltermin beim Augenarzt. Dagegen nahm sie dann Tim Ophtal. Der Druck blieb dann relativ konstant erhöht und das Auge verschlechterte sich weiter: gelegentliche Blutungen in der Vorderkammer und Hornhauttrübung (Pupille heute nicht mehr sichtbar, Augenfarbe milchig grün statt hellbraun). Dazu kommt ein hängendes Lid (vermutlich Nebenwirkung von Tim Ophtal). Das Blut in der Vorderkammer sollte dann operativ abgepumpt und die Gefäße im Auge mit Avastin verödet werden. Risiko wäre dabei ein erneutes Ablösen der Netzhaut, die sich vermutlich auch bereits partiell abgelöst hatte, auch dazu nur wage Aussagen der Ärzte, auf Nachfrage mit der Reaktion "müssen wir reingucken". Meine Mutter hatte sich dann gegen einen weiteren Eingriff entschieden. Ihr Vorschlag, wie bei feuchter Maculadegeneration Avastin (oder besser Lucentis) ambulant zu spritzen, wurde abgelehnt, weil das für die Diagnose von der Kasse nicht akzeptiert wird oder sowas...
Beim letzten Kontrolltermin vor einigen Tagen wurde nun eine starke Entzündung diagnostiziert, inklusive starkem Druckabfall, sodass der Augapfel schrumpft. Drucksenker wurde daher abgesetzt und sie nimmt gegen die Entzündung Dexa CT. Wenn das nicht hilft, dann soll das Auge entnommen werden, da die Gefahr besteht, dass die Entzündung auf das andere Auge übergreift.
Da das Auge ja bereits geschrumpft sein soll, habe ich jetzt nicht die Hoffnung auf eine Wunderheilung und denke, dass die Enu die einzige Option sein wird. Meine Mutter ist da etwas skeptisch, weil ihr, als sie bei der zweiten Netzhautablösung selbst vorschlug, das funktionslose Auge durch eine Prothese ersetzen zu lassen, gesagt wurde, dass da die Probleme erst anfangen und ihr Zustand dagegen ein Zuckerschlecken ist. Das deckt sich jetzt nicht so unbedingt mit euren Erfahrungen.
Ich versuche jetzt rauszufinden, was für Kliniken in der Umgebung welche Implantate einsetzen, da meine Mutter im Laufe ihrer OP-Odysee so einige Allergien aufgebaut hat gegen diverse synthetische Stoffe. Ich würde mir so für sie wünschen, dass sie, wenn sie diesen Schritt geht, wirklich Ruhe und nicht mit Abstoßreaktionen zu kämpfen hat. Deswegen erscheint mir ein Implantat aus Eigenfett eine gute Option zu sein. Da konnte ich bis jetzt aber nur finden, dass das in München oder Frankfurt gemacht wird. Das ist leider für uns nicht gerade ums Eck. Weiß da jemand mehr darüber? Oder überhaupt, was in sächsischen Augenkliniken eingesetzt wird? Ich hatte in der Uniklinik Dresden angerufen, die meinten, dass sie sowas nur bei einer Voruntersuchung besprechen. Meine Mutter kann sich ja jetzt aber nicht erst in zig Kliniken vorstellen, nur um grundlegende Infos zu bekommen. So viele Einweisungen schreibt ihre Augenärztin auch unter Garantie nicht, wenn die überhaupt weiter als bis ins nächste Klinikum (Flemming-Klinik Chemnitz) überweist und wie ihr ja gelesen habt, waren die Erfahrungen dort nicht gerade der Knüller. Obwohl die jährlich eine relativ hohe Fallzahl haben und damit vielleicht mehr Erfahrung?
Würde mich wahnsinnig über Antworten freuen!

Liebe Grüße

Bella
Judith
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Registriert: So 30. Sep 2018, 20:54
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Judith »

Hallo Jacqueline,

leider war ich die letzten Tage etwas beschäftigt und habe Deine Geschichte erst jetzt gelesen. Selbst in der Praxis meines Operateurs haben viele seiner Kollegen keine Erfahrungen und sind immer ganz interessiert an meinem Auge, weil sie „sowas“ nur aus dem Lehrbuch kennen.
Auch von mir alles Gute für Mittwoch und halt die Ohren steif!.

Viele Grüße
Judith
Patient81
Beiträge: 247
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Patient81 »

Hallo Jacqueline,

erst einmal gute Besserung.

Ja, in der Tat gibt es viele Augenärzte, die sich davor drücken. Manche kennen sich entweder nicht aus oder haben einfach keine Lust eine Augenhöhle ohne echtes Auge zu inspizieren. Dabei müssten diese ******* (sorry, wenn ich das so sage) am besten wissen, dass auch die Augenhöhle untersucht werden muss, eben weil das Gewebe sich ablösen kann, weil es entzündet sein kann und und und UND weil sich mögliche Komplikationen auf das andere Auge übertragen kann! Schließlich haben die meisten das Auge entfernt bekommen, eben weil auch die Gefahr bestand, dass Krankheiten sich ausbreiten auf den Sehnerv oder das andere Auge.

Dahingehend verstehe ich solche ******* von Augenärzten nicht, die nicht ihren Beruf gut genug ausführen! Für mich hat so ein Arzt keinen Mehrwert, wenn er gerade diese Faktoren nicht weiß oder nicht berücksichtigt!

Ich hoffe, dass man dir das gerissene Bindegewebe wieder vernähen kann ohne dass man da ein weiteres Transplantat anlegen muss. Dies wäre dann nämlich eine weitere OP. Ich denke mal, dass die Ärzte dir das im Vorfeld erläutert haben, hoffe ich mal.


Drücke dir die Daumen

Patient81
Charlotte
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Charlotte »

Hallo Patient 81,

ich habe eine ganze Weile überlegt, ob ich auf deinen Beitrag antworte, aber irgendwie muss ich das jetzt loswerden:
Du hast mit deiner Kritik am Augenarzt, der sich nicht die Augenhöhle, sondern nur die Prothese von aussen anschaut, sicher Recht.
Aber ich habe ein Problem damit, wenn man den Arzt daraufhin so massiv als "*******" beschimpft.
Klar, gerade wir sind auf gute Augenärzte angewiesen, aber auch ein Arzt ist nur ein Mensch und macht manchmal Fehler.
Also: Kritik ja, aber Beschimpfungen wenn möglich nicht, das wäre mein Wunsch für dieses Forum ;) ;) ;) .
Übrigens: eine Übertragung der Komplikationen auf das gesunde Auge sollte es nicht mehr geben, wenn das Auge entfernt wurde.
Also zumindest in dieser Hinsicht haben wir "Einäugigen" einen Vorteil :lol: !

Viele Grüße - und sei mir nicht böse, denn ansonsten finde ich deine Beiträge immer supergut!
Charlotte
Patient81
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Patient81 »

Liebe Charlotte,

ich verstehe deine Ablehnung hinsichtlich des Schimpfwortes. Aber bei allem Respekt, so etwas geht einfach nicht, was der Arzt von Jaqueline sich da erlaubt hat. Das ist schon beinahe unterlassene Hilfeleistung! Wie kann man als AUGENARZT nicht hinter die Prothese schauen, wenn die Patientin Beschwerden darüber äußert, sie hätte Absonderungen? Das ist einfach zu deppenhaft!

Stell dir doch mal vor, Jaqueline hätte sich konsequent daran gehalten, was der Augenarzt da gemacht hat. Dann würde sie vermutlich locker 1-2 Wochen bis zur nächsten Behandlung mit einem gerissenen Bindegewebe rumgelaufen sein. Das kann verheerende Folgen habe.

Über die Risiken auf das gesunde Auge möchte ich jetzt nicht weiter was zu schreiben. Ich kann nur so viel sagen, dass ich aus sicherer Quelle weiß, dass eine entzündete Augenhöhle im schlimmsten Fall für das gesunde Auge immer noch ein Problem darstellen kann. Also wirklich befreit ist man vor möglichen Problemen nicht.

PS: Finde es gut, dass du auf meinen Kommentar doch noch reagiert hast und es nicht für dich behalten hast. So hat man wenigstens eine Diskussion, die Missverständnisse räumen kann.

PPS: Mich würde es zudem nicht wundern, dass genau solche Ärzt dann auch hinter den Rücken der Patienten nicht erbrachte Leistungen in Rechnung schreiben. Alles schon erlebt.

Patient81
Charlotte
Beiträge: 411
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Charlotte »

Hallo Patient 81,

für alle, die unsere Beiträge lesen und sich über die xxxxxxx im Text wundern:
Herr Stempel als Administrator hat die Schimpfworte anscheinend durch Stermchen xxxxxxx ersetzt.
Danke Herr Stempel!
Gruß an alle

Charlotte
Graupapagey
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Graupapagey »

Hallo Patient81,

ich musste gerade so lachen: Locker die nächsten 2-3 Wochen zur nächsten Behandlung. Die nächste Behandlung wäre dann erst im Januar 19 bei mir gewesen.. Da ja alles " glatt "läuft. Und wenn doch Probleme auf tauschen könnte ich mich jederzeit melden. Wenn mein Ocularist dies nicht gesehen hätte, ( und er ist auch der Meinung, das dies schon fast grob fahrlässig ist) wüsste ich überhaupt nicht das die Bindehaut weg ist. Bin ja kein Arzt.

Es zieht sich wie ein roter Faden und nimmt kein Ende. Es ist jetzt, wie es ist. Wieder eine Erfahrung die kein Mensch braucht.
Und glaub mir, ich denke wie Du.. Wie man in diesem Forum klar erkennen kann,- lach bin ich nicht alleine auf diesem Planeten der ein Auge verloren hat und eine Prothese trägt. Deshalb sollte ein Augenarzt auch in diesem Bereich Ahnung haben.

Nun gut, morgen geht es wieder in der OP und hoffe das dann etwas Ruhe einkehrt.

lg Jacqueline
Enukleation 9/18
Graupapagey
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Graupapagey »

Judith hat geschrieben: Di 23. Okt 2018, 11:07 Hallo Jacqueline,

leider war ich die letzten Tage etwas beschäftigt und habe Deine Geschichte erst jetzt gelesen. Selbst in der Praxis meines Operateurs haben viele seiner Kollegen keine Erfahrungen und sind immer ganz interessiert an meinem Auge, weil sie „sowas“ nur aus dem Lehrbuch kennen.
Auch von mir alles Gute für Mittwoch und halt die Ohren steif!.

Viele Grüße
Judith
:-) lieben Dank Judith
Enukleation 9/18
Charlotte
Beiträge: 411
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Charlotte »

Hallo Bella,

irgendwie ist dein Beitrag vom 23. Oktober - obwohl er nicht zu übersehen war - durch die anderen aktuellen Berichte doch untergegangen.
Das tut mir sehr leid, deshalb jetzt mit Verzögerung noch ein herzliches Willkommen im Forum!
Du fragst nach Implantaten für die evt. geplante Enukleation bei deiner Mutter, die schon verschiedene Allergien entwickelt hat.
Zu dieser Allergie-Problematik kann ich nicht viel sagen. Sicher ist beim Eigenfett-Implantat keine Allergie zu erwarten.
Nachteil soweit ich weiß ist die Gefahr, dass das Implantat im Laufe der Zeit etwas kleiner wird, falls das Fettgewebe etwas abgebaut wird.
Wenn ich in der Situation wäre, würde ich eine Klinik suchen, die viel Erfahrung hat, z. B. die Uni-Klinik Dresden, sämtliche Allergie-Vorberichte mitnehmen und dann darauf vertrauen, dass die Ärzte die richtige Entscheidung treffen.
Die Gefahr, dass die Entzündung auf das andere Auge übergreift und die Tatsache, dass das funktionslose Auge schrumpft, das alles spricht doch sehr klar für die OP. Also nur Mut!!!
Liebe Grüße - auch an deine Mutter,

Charlotte
Patient81
Beiträge: 247
Registriert: Sa 25. Mär 2017, 20:39

Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Patient81 »

Hallo Bella,

auch ich möchte Charlotte anschließen und dir antworten. Im Übrigen schließe ich mich Charlotte zum größten Teil an.

Im Voraus vielleicht ein bisschen vom Thema abseits - ich weiß, manchmal bin ich ein Naseweis, aber hoffe, du verstehst es nicht falsch.
Beim Implantat spricht man von künstlich eingepflanzten Materialien und beim Transplantat von Geweben oder Organen. Folglich meinst du vermutlich eine mögliche Transplantation mit dem Stichwort "Eigenfett". Nicht steinigen :D

Zum eigentlichen Thema. Ich würde zunächst zur nächsten Klinik, um überhaupt eine Meinung einzuholen. Und dabei ist es egal, ob die Sympathie stimmt oder nicht. Hier geht es um fachkundige Meinung und die kann zumindest nicht schaden. Ich habe bei meiner letzten OP zwei Kliniken aufgesucht und mein Arzt hat mir auch Verständnis gezeigt und kategorisch die erforderterten Überweisungen ausgehändigt. Denn so ein Einschnitt im Leben möchte man eben aus Überzeugung befürworten, egal wie es ausgeht!

Wichtig ist, dass deine Ärztin auf die Überweisung einen zusätzlichen Vermerk verzeichnet wie "dringlich" oder "Notfall". Dann bekommst du nämlich schneller einen Termin. Und am besten mit der Überweisung direkt zur Klinik. Wenn man zu den Sprechzeiten erscheint, wird man sogar ( natürlich lange Wartezeiten) direkt begutachtet. In deinem Fall wäre das die Klinik in Chemnitz, wenn ich dich nicht falsch verstanden habe. Wenn du natürlich sagst, dir machen lange Fahrten nichts aus, dann kannst du auch direkt nach Dresden oder Frankfurt etc...Aber wie gesagt, für die erste Meinung sollte immer gelten, dass man überhaupt einen Fachmann hat, der begutachtet und mögliche Maßnahmen erklärt. Dann hast du auch bei der zweiten Meinung (andere Klinik) eine viel bessere Entscheidungsfindung, meiner Meinung nach.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen und nicht zu vergessen, das ist alles nur meine Meinung, die aus meinen Erfahrungen resultiert :!: :!: :)

Ich drücke dir die Daumen und hoffe sehr, bald von dir zu hören respektive von deiner Mutter/ über deine Mutter.


Beste Grüße

Patient81
Bella1499
Beiträge: 4
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:01

Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Bella1499 »

Hallo Charlotte, hallo Patient81,

vielen lieben Dank für eure Antwort. Es ist jetzt so, dass meine Mutter erneut beim Augenarzt war, um sich eine Überweisung fürs Klinikum schreiben zu lassen. Nun meinte die aber, dass erst die Entzündung abklingen muss, bevor jemand das Auge überhaupt begutachten könnte und dass das sowieso noch zu früh ist, um es zu entfernen, da man ja noch was retten kann. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, die Frau spricht hier von einem seit Jahrzehnten blinden Auge in einem optisch desolaten Zustand, dessen Augapfel nach ihrer eigenen Aussage bereits in sich zusammenfällt. Es gab also keinen Schein für meine Mutter, sondern einen neuen Termin Mitte Januar, da will sie es sich nochmal ansehen und dann evtl. überweisen.
Meine Mutter ist jetzt ziemlich verunsichert, will aber nicht auch noch zu einem anderen Arzt für eine Zweitmeinung. Sie hat große Angst vor dem Eingriff und ist auch irgendwo froh, dass sie es aufschieben kann. Sie weiß auch selber, dass das Quatsch ist, aber gefühlsmäßig ist es eben so. Sie hat sich jetzt in den Kopf gesetzt, dieses Jahr überhaupt nichts mehr zu unternehmen. Ich kann es auch verstehen, dass sie die Zeit vielleicht braucht, um sich damit abzufinden, dass sie das Auge verliert, an dem so viele Jahre gearbeitet wurde. Was mir aber Sorge bereitet, dass ist das Schrumpfen des Augapfels. Wie schnell schreitet das voran? Und wie viel schwieriger macht das letztendlich den Einsatz eines Implantats/Transplantats (danke für den Hinweis!)?
Was würdet ihr mir/meiner Mutter raten?
Habe im Übrigen herausgefunden, dass in Leipzig Eigenfett als Mittel der ersten Wahl transplantiert wird. Die liegen in den Fallzahlen auch nur knapp unter Chemnitz. Leider hat meine Mutter schon während einiger stationären Aufenthalte viel Schlechtes über "große" Kliniken von ihren Zimmernachbarn gehört, die z.B. keine Auskunft erhalten hatten, von wem sie operiert und dabei verpfuscht wurden. Diese vermeintliche Anonymität schreckt sie ab und auch das Unbekannte. In Chemnitz kennt sie die Umgebung und das Personal. Dass sie dort selbst schlechte Erfahrungen gemacht hat, weiß sie, aber irgendwie wiegt das nicht so schwer wie die Angst vor dem Fremden. Da werde ich noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen, dass sie wenigstens mal zu einer Voruntersuchung geht. Hier kennt keiner diese Kliniken weiter, soweit ich das in den Threads verfolgen konnte?

Liebe Grüße, Bella.
Patient81
Beiträge: 247
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Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Patient81 »

Hallo Bella,

naja, die kann euch auch mit einer Entzündung in die Klinik schicken. Das ist sinnfrei, was eure Ärztin euch erzählt. Denn hier geht es um ein Auge, was in vielerlei Hinsicht Probleme hat - es ist eingefallen, Sehvermögen nahezu nicht vorhanden und entzündet.

Dass die in der Klinik vorerst nichts machen können, stimmt, aber eher was einen Eingriff angeht, also Operation. Aber das soll hier doch gar nicht das Thema sein. Es soll darum gehen, dass deine Mutter in einer Klinik untersucht wird, da die dort eben darüber entscheiden, was passieren soll oder nicht. Denn das hat deine Augenärztin nicht zu entscheiden und ist auch nicht richtweisend, was sie denkt. Sie muss nur zusehen, dass deine Mutter nicht zu spät überwiesen wird. Denn auch das hört man nicht selten von Oberärzten in den Kliniken "warum kommen sie erst jetzt?"....

Und dass die Augenärztin die Entzündung unter Kontrolle bekommen möchte, im gleichen Zug aber erst einen Termin für Januar vergibt, glänzt schon an Sarkasmus. Wenn deine Mutter antibiotische Medikamente bekommt, dann vergibt man keinen Termin, welcher in zweieinhalb Monaten ist, sondern eher in zweieinhalb Wochen sein sollte! Nebenbei ist zufällig der nächste Quartalsbeginn der Januar, wo eure Ärztin höchstwahrscheinlich für die Behandlung erneut kassieren kann, für die sie jetzt nichts mehr bekommt. Denn gewisse Behandlungen kann man nur einmal verrechnen.

Mein Tipp: Um nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, musst du das alles natürlich nicht so erwähnen, was ich geschrieben habe. Aber sag deiner Ärztin einfach, dass deine Mutter Schlafstörungen hat wegen Kopfschmerzen und dass sie das "kranke" Auge sehr stört, weil sie ständig die Augen zukneifen muss. Und wenn sie dir erneut Medikamente verschreibt, dann melde dich 3 Tage später und sage, es habe sich nichts verbessert, sogar schlimmer geworden mit Blendempfindlichkeit und Kopfschmerzen.

Sag ihr, dass du jeden Tag miterlebst, wie deine Mutter abseits des Parxisbesuches viel klagt und mehr leidet als sie sagt. Denke, dass deine Augenärztin dann hellhörig sein sollte. Wenn dem nicht so ist, dann solltest du mal deine Krankenkasse anrufen und dort die Sache schildern.

Mit besten Grüßen und viel Erfolg/viel Glück

Patient81
Bella1499
Beiträge: 4
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:01

Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Bella1499 »

Hallo Patient81,

danke erst einmal für deine ausführliche Antwort.
Grundsätzlich kann ich selbst bei der Augenärztin gar nichts ausrichten, das macht meine Mutter alles allein (um Missverständnissen vorzubeugen, meine Mutter ist erst 50). Wenn ich mich dort melden würde, bekäme ich nur eine Antwort à la "das muss mir Ihre Mutter schon selber sagen". Mir fehlt aber jede Idee, wie ich sie davon überzeugen kann, erneut zu ihrer oder irgendeiner anderen Augenarztpraxis zu gehen.
Im Übrigen nimmt sie gegen die Entzündung kein Antibiotikum, sondern Tropfen auf Cortisonbasis. Weiß aber nicht, ob das jetzt einen Unterschied bezüglich der Terminvergabe macht.

Liebe Grüße, Bella.
Patient81
Beiträge: 247
Registriert: Sa 25. Mär 2017, 20:39

Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Patient81 »

Hallo Bella,

das tut mir leid. Ich dachte, dass du sie betreust. Wirklich sorry, habe es dann missverstanden.
Ja, wie du sagst, das muss dann eben deine Mutter angehen. Allerdings kann ich die Angst deiner Mutter auch verstehen und überhaupt,
dass sie zögernd agiert. Aber man sollte wissen, dass die Gesundheit das Wichtigste ist und nicht noch mehr riskieren als man schon "verloren" hat.

Vielleicht wäre es mal eine Idee, wenn du deine Mutter hier ins Forum leitest, sie sich auch hier austauscht?


Schönen Abend noch :)

Patient81
Charlotte
Beiträge: 411
Registriert: Do 1. Mär 2018, 18:17

Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Charlotte »

Hallo Bella,

ich kann mich nur Patient81 anschließen und dir und deiner Mutter sehr, sehr raten eine Zweitmeinung einzuholen.
Selbst viele Krankenkassen raten inzwischen dazu. Und was du berichtest schreit geradezu danach, von einem anderen kompetenten (!) Augenarzt angeschaut zu werden.
Ich sehe vor allem die große Gefahr einer "Sympathischen Ophthalmie", bei der die Entzündung eines chronisch erkrankten Auges auf das gesunde Auge übergehen kann und dann sogar schlimmstenfalls auch auf diesem zur Erblindung führen kann. Lies mal bei Wikipedia nach, dann wirst du sehen, dass das Risiko nicht zu unterschätzen ist.
Der zweite Grund nicht zu lange zu warten ist die Schrumpfung des Augapfels, die ja unterschiedlich schnell vorangeht.
Auch ich habe mich mit der Entscheidung zur OP relativ schwer getan (Auge blind von Geburt an, optisch unschön, zunehmend Schmerzen und zunehmende Schrumpfung des Augapfels). Entscheidend war dann der Hinweis aus dem Forum, dass die Augenhöhle ja mitschrumpft und eine optisch gute Prothesenversorgung umso schwerer wird. Und ich bin total froh, dass ich mich zur OP entschieden habe: keine Schmerzen mehr und optisch viel besser als vorher. Die Probleme nach der Enukleation sind nicht zu vergleichen mit dem Zustand vorher!
Die Überweisung für eine Zweitmeinung muss übrigens nicht der behandelnde Augenarzt machen, sondern das kann auch der Hausarzt machen.
Ich würde mit der Überweisung dann auch direkt in die Klinik gehen, die auch für die OP in Frage kommt, also z.B. Leipzig.
Und dann kann deine Mutter immer noch entscheiden, wann und wo sie sich operieren lässt.
Ich wünsch dir Erfolg bei der Überzeugung deiner Mutter!
Liebe Grüße

Charlotte
Graupapagey
Beiträge: 16
Registriert: So 9. Sep 2018, 22:10
Wohnort: Düren

Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Graupapagey »

Hallo Bella,

auch ich kann mich Patient81 und Charlotte nur anschließen. Die selbe Prozedur wie deine Mutter habe ich auch durch. Seit meiner Kindheit auf dem re. Auge blind ( grauer Star), ständig entzündet, Schrumpfung , schmerzen. Mein Augenarzt meinte auch wir warten, es ist nicht notwendig blabla blub. Ich habe mir dann auch eine zweite Meinung in einer Klinik eingeholt. Ja was soll ich sagen, ich gehöre jetzt auch zum Club der einäugigen mit "fast"( muss noch ein wenig warten) schicker Prothese. Ich bin froh diesen Schritt gegangen zu sein. Keine schmerzen mehr, optisch sieht es auch sehr gut aus. Für mich ein komplett anderes Lebensgefühl.

Ich hoffe sehr, das Du deine Mutter überzeugen kannst! Und wie Charlotte schon geschrieben hat, eine Überweisung bekommt man auch von einem Hausarzt.

Liebe Grüße
Jacqueline
Enukleation 9/18
Vkcky
Beiträge: 87
Registriert: So 25. Mär 2018, 20:02

Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Vkcky »

Hallo Bella. Ich hätte auch ein geschrumpftes Auge, auch wenn aus anderen Gründen. Bin Diabetiker und mein Auge würde schon mehrmals operiert. Wegen Einblutungen und Netzhautablösung. Irgendwann ,das war 2003, ging es nicht mehr, die Op brachte mir das Augenlicht nicht zurück. Ich erblindete auf dem rechten Auge und schlug mich dann bis jetzt im April 2018 damit rum. Es schrumpfte immer mehr. Es wäre schön kein Auge mehr ,nur noch ein Schlitz. An manchen Tagen. Aber ich dachte immer,ok, es ist aber mein Auge, hatte Grösse Angst vor der der Rausnahme des Auges. Da ich aber solche Schmerzen bekam die dann kaum noch auszuhalten waren , entschloss ich mich, nachdem ich mich hier angemeldet und sehr viele positive Mitteilungen bekam, dazu es zu machen. Ich bin im April Operriert worden und hab es nie bereut. Was das Material angeht, hab ich auch hier, erfahren das es da ein Material gibt der den Augapfel ersetzt der nennt sich Koralle. Das ist ein Stoff ,der kommt aus dem Meer. Er ist Menschen ähnlich und wird vom Körper nicht als Fremdstoff gesehen. Deshalb ist eine Abstossumg so gut wie nicht möglich. Du solltest dich danach erkundigen. Ich habe verschiedene Krankenhäuser einfach angerufen und gefragt ob sie dieses Material verwenden. Ich komme aus Essen und hab dann in Mühlheim ein KH gefunden die dies verwenden. Ich hätte wegen meines Diabetes auch Angst vor Abstossumg. Ich hoffe ich konnte dir helfen. LG. Vicky.
Bella1499
Beiträge: 4
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:01

Re: Vorstellungsrunde :-)

Beitrag von Bella1499 »

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten, Vorschläge und Wünsche für meine Mutter und mich!
Hoffentlich bekomme ich das jetzt auf die Reihe, jedem zu antworten, an den ich noch Fragen habe ;)
Patient81 hat geschrieben: Do 1. Nov 2018, 17:29
Vielleicht wäre es mal eine Idee, wenn du deine Mutter hier ins Forum leitest, sie sich auch hier austauscht?
Meine Mutter ist da so gar nicht der Typ dafür, sich mit anderen auszutauschen, sie macht lieber alles mit sich selber aus und lässt sich von niemanden "reinreden". Es ist ihr bestimmt auch schon zu viel, dass ich mich da so reinhänge, aber ich kann sie da ja nicht im Stich lassen, oder?
Charlotte hat geschrieben: Do 1. Nov 2018, 19:10
Ich sehe vor allem die große Gefahr einer "Sympathischen Ophthalmie", bei der die Entzündung eines chronisch erkrankten Auges auf das gesunde Auge übergehen kann und dann sogar schlimmstenfalls auch auf diesem zur Erblindung führen kann.

Der zweite Grund nicht zu lange zu warten ist die Schrumpfung des Augapfels, die ja unterschiedlich schnell vorangeht.
Das hatte die Augenärztin auch gesagt, als sie das Cortison verschrieben hat, sie meinte aber jetzt beim letzten Termin, dass diese Gefahr nicht mehr besteht. Die Entzündung ist aber nicht abgeklungen, ist das Übergehen erst ab einem bestimmten Entzündungsgrad möglich oder ist das auch wieder Quatsch? :?
Charlotte, du sagst, das Vorschreiten der Schrumpfung ist individuell. Weißt du vielleicht auch, was da der "Worst Case" wäre? Also keine Ahnung überspitzt so wie eines Morgens aufwachen und das Auge ist über Nacht komplett kollabiert? Oder ist das ein Prozess mit Dauern von einem halben Jahr bis ein Jahrzehnt?

Vkcky hat geschrieben: Do 1. Nov 2018, 23:38
Es schrumpfte immer mehr. Es wäre schön kein Auge mehr ,nur noch ein Schlitz.
Meinst du damit, dass das Lid extrem gehangen hat? Das hat meine Mutter auch, aber schon längere Zeit. Wir dachten, das könnte eine Nebenwerkung des Drucksenkers sein, den sie über Jahre nahm (wird da als Nebenwirkung aufgeführt). Es könnte also sein, dass das Auge schon seit Jahren schrumpft und die Augenärztin das bloß nie erkannt bzw. einfach nicht erwähnt hat?

Liebe Grüße, Bella
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