Tagebuch einer Enukleation

Leben mit einem Glasauge, Probleme, Erfahrungen, Umgang, Pflege und Erlebnisse.
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Bits&Bytes
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Bits&Bytes »

Hi Oliver,

bin ein absoluter Fan von seltenem Herausnehmen, also Herausnehmen nur wenn es wirklich notwendig ist :!:

Das kündigt sich immer z. B. durch vermehrten Juckreiz an und da man ja nicht kratzen kann....

Das Intervall ist tatsächlich so roundabout 1 Monat, wenn das Glasauge älter ist, werden die Reinigungsintervalle aber kürzer.

Danke, jetzt habe ich auch eine stichhaltige Begründung für mein eher selteneres Handling mit der Prothese.

Vermutlich war trockenes (Glas)Auge daher bei mir auch noch niemals ein Problem, wobei das hier und in anderen Foren z. B. losteye.com ein Dauerthema zu sein scheint.

VIele Grüße und noch einen schönen Urlaub.

Udo
Man weiß nie wie stark man ist, solange bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die man noch hat.

( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
Franz
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Franz »

Ich trage jetzt schon 66 Jahre ein Glasauge. Noch nie hat ein Augenarzt oder Ocularist zu mir gesagt, oder empfohlen, dass das Auge nur selten herausgenommen werden sollte. Ich nehme es täglich abends raus und lege es in eine Schale mit abgekochtem Wasser. Morgens setze ich es wieder ein.
Ich habe nur selten Verschleimungen. Heute ist so ein Tag. Ich war den ganzen Nachmittag mit der Enkelin spazieren und spielen. Es gab viel Sonne, etwas Wind und Zugluft im Auto, da ich die Klimaanlage sehr tief eingestellt hatte und die Düsen direkt auf mich gerichtet. Darauf führe ich jetzt die Verschleimung zurück.
Wenn nötig, dann nehme ich das Auge auch jederzeit tagsüber raus und reinige es unter fliesendem Wasser und setze es dann wieder ein.
Eine Austrockung oder einen Filmriss der Tränenflüssigkeit hab ich Heute nicht verspürt. Wenn sowas vorkommt, dann drücke ich auf das Auge und die Tränenflüssigkeit die sich hinter der Prothese sammelt gleicht den Filmriss wieder aus.
Schwimmen mit dem Glasauge ohne Schwimmbrille halte ich für kein Problem, wenn das andere Auge das mitmacht. Ich kann mir bei mir nicht vorstellen, dass es herausfallen würde. Allerdings schwimme ich immer mit Schwimmbrille, da ich Kontaktlinse trage und hier die Gefahr besteht, dass sie herausgespült wird.
Kopfsprung ins Wasser geht mit Schwimmbrille nicht. Ich nehme an, dass es normal ist bei einem Kopfsprung die Augen zu schließen. Sehe also hierbei kein Problem.
Tauchen tue ich auch, aber mit Schwimmbrille. Allerdings ist da bei 3 Metern Schluss.
Ein Problem würde ich bei einem Apnoetaucher sehen, der ja ganz andere Tiefen anstrebt.
Beste Grüße
Franz
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Starke Schmerzen

Auf der Heimreise aus den Alpen schien die Sonne. Und das tat im blinden Auge so weh, das ich es kaum aushielt. Leider ein Sonntag. Apotheken zu. Auf einem Rastplatz bei einer Niederländerin die neben mir parkte Parazetamol geschnorrt und bis nach München gekommen. Sofort ins Hotel. Sofort ins Bett. Augen zu . Dunkelheit. Mies geschlafen.

Am nächsten Morgen eine Packung Parazetamaol gekauft. Und die musste ich fast völlig lehren um zurück nach Köln zu kommen. Sofort wieder ins Bett. Augen zu.

Kurz: Es scheint, das ich bisher die Schmerzen immer gut unterdrücken konnte? Doch je näher der Termin rückt, desto weniger gelingt mir das?

Gestern Abend hatte ich kaum noch die Kraft noch eine ganze Woche zu Warten. Am liebsten wäre mir die OP gleich jetzt gewesen.

Freitag gehts zur letzten Voruntersuchung und zum Narkosearzt. Und dann kann es Dienstag endlich losgehen.

Ich werde berichten

lg

Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Hi Franz,

Danke für deinen Bericht! Ich denke, das es wohl auch bei mir gut gehen kann. Und ja, ich mach beim Kopfsprung die Augen zu. Aber Arschbombe ist ja in meinem Alter auch ne nette Alternative :-)
Da kann ich dann auch mal die Hände vors Gesicht halten :-)
Und es zunächst mal in einem Schwimmbad mit niedrigem Boden ausprobieren. Im Zweifel findet man das Auge dann ja schnell wieder. Besser als es gleich im Meer aus zu probieren.

Lg

Oliver
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Ich wünsche ALLES ALLES GUTE FÜR DIE OP UND DANACH !!!!

L. G. Ilona
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Hi Ilona,

Danke für den Zuspruch!

Ich war gerade auch noch bei meinem Therapeuten. Noch ein wenig zur mentalen Vorbereitung einige Dinge besprochen.
Ich fühle mich Fitt für die OP. Bin gerade sehr überzeugt und hoffe das bleibt auch so bis Dienstag ;-)

Ich werde berichten,

lg

Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Drück Dir die Daumen!!!😉
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Bits&Bytes
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Bits&Bytes »

Hallo Oliver,,

auch von mir alles Gute zur OP - du wirst froh sein, wenn du die Schmerzen für immer hinter dich lassen kannst.

OK, direkt nach der OP hatte ich noch einmal heftige Schmerzen, dann noch ein, zwei Tage Schmerzmittel und danach nie wieder - zumindest nicht für das Auge :)

Weißt Du schon welche Art Implantat eingesetzt werden soll ?

Alles Gute für dich.

Udo
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Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Hi Udo, Ilona,

danke für den Zuspruch!


Kleines Update nach der letzten Voruntersuchung.
Uni Köln, ewig gewartet aber dann war es in trockenen Tüchern. Termin am Dienstag um 9:00!

Es wird eine Kugel aus Hydroxylapatit, da damit die Beweglichkeit besser als mit Dermis-Fett sein soll.
Dermis-Fett nimmt die UNI Köln, falls es mit Hydroxylapatit nicht klappen sollte, zum Beispiel bei Abstoßung, aber die sei sehr sehr unwahrscheinlich bei Hydroxylapatit.

Die Amniomembran sei auch heute eingetroffen. Ist bereits für mich reserviert.

Falls sich Fett in der Augenhöhle umbauen sollte und das Implantat absackt (Ulkus), wäre es ein leichtes, das ebenfalls mit Eigenfett aus zu gleichen, wenn ich das denn in Zukunft wolle.


Nachfrage zum Schwimmen
Die Ärztin meinte zum Thema schwimmen, sie war früher selber Leistungsschwimmerin, das schwimmen mit Glasauge, auch ohne Schwimmbrille, völlig problemlos sei. Zumindest aus medizinischer Sicht. Die neue Augenhöhle sei im Endeffekt wie die Schleimhaut in der Mundhöhle. Wasser beim schwimmen im Mund oder in der Augenhöhle sei im Endeffekt das Selbe. Und dem Glas sei es egal, da gegen viel saurere und viel alkalischere Substanzen völlig innert sei.

Allerdings sollte das Auge gut und fest sitzen. Das könne man aber nicht vorher wissen. Ausprobieren, so ihr Vorschlag. Und wenn es weg ist, dann bekomme ich eben ein neues, so ihr lakonischer Einwurf.
Ich meinte noch, das ich einfach mal im Schwimmbad ausprobieren werde. Und wenn es da rausfällt kann ich ja den Bademeister fragen ob er mir hilft beim suchen im Becken :roll: Das fand sie einen sehr praktikablen Vorschlag und besser als es erst im Meer aus zu probieren :-)

Kopfsprung und Aufschlag auf Wasser ist wohl problematisch, da ein fester Schlag sicher nicht gut für das Glas ist. Also doch lieber Arschbombe und kurz vorher Augen zu ;-) Das fand sie problemlos.


Nachfrage zum Thema Tauchen
Hier läuft gerade eine Studie, die sie betreut. Derzeit rät sie von größeren tauchtiefen ab, da die Ergebnisse noch nicht auf der sicheren Seite sind. Implosionsgefahr. Dann halt ohne Glasauge und ein wenig die Tauchbrille mattieren lassen.


Nachfrage zum Thema Schmerzen
Schmerzmittel nach der OP, so viel ich will, so die Narkoseärztin. Hatte ich nach der letzten Nasen-OP auch. Nehme ich gerne, wenn nötig. Auch sagten sie, es sei sehr individuell. Manche haben kaum Schmerzen und andere wieder eher viel. So ja auch eure Berichte. Ich werde mich überraschen lassen und wenn es so sein sollte: Bitte her mit dem guten Zeug! Für diesen Fall bliebe ich einfach einen oder zwei Tage länger im Krankenhaus.
Wenn ich schmerzfrei wäre könne ich am Mittwoch schon nach hause. Mein Mann hat sich frei genommen um mir dann was lecker zu kochen und die Hand zu tätscheln ,-)

Somit deckt sich das, was Sie zu den genannten Themen sagt mit dem, was einige von euch ja auch berichten. Merci noch mal an alle.



Letzte Vorbereitung
Ich habe mir eine kleine Silberschatulle gekauft, in der ich meine Glasaugensammlung unterbringen kann. Der Konformer wird wohl das erste Mitglied der Sammlung. Der Herr im Antikgeschäft in München wollte wissen, was für eine Schatulle ich denn suche und was ich da rein tun wolle, damit er gezielter suchen kann, er habe nämlich sehr viele. Ich meinte trocken: Glasaugen! Herrlich. Er schaute in mein Gesicht, auf mein blindes Auge. Und stotterte "Glasaugen, ja klar, Glasaugen, Sammlung, ich habe da diese Größe, 20er Jahre, sehr schlicht...?"

Kurz, ich freu mich fast drauf. Bischen Angst hab ich auch, aber die ist im Rahmen.



PS:
Gleich zwei mal sagte sie, das vor der OP noch auf der Stirne geschrieben wird, welches Auge es wird.
Nicht das da was schief geht. Und da sei ich auch noch wach, damit ich das überprüfen kann.

Ich sagte, das es bei meinem Auge wohl keine Verwechslungsgefahr gäbe :D
Aber ich sei froh, das daran gedacht würde und das es so deutlich kommuniziert wird. Das beruhig dann doch den Kopf!



Ich werde weiter berichten
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Schöner Bericht, man lernt doch nie aus - danke und genieße das WE. TOI, TOI, TOI 👍
L. G. Ilona😉
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Bits&Bytes
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Bits&Bytes »

Hi Oliver,

Auge das raus soll vor der OP anzeichnen, kann ich bestätigen. Wurde bei mir (auch) gemacht.

Silberdose hört sich gut an, aber du musst bedenken, es handelt sich beim Kunstauge um Glas (zumindest zuerst) und das bricht sehr leicht, wenn es in einem Metallbehältnis herumfliegt ;) .
Und du hast ja schon gesehen, wie dünn so ein Glasauge ist.

Mein Ersatzauge ist sogar in einer Plastikdose in einem Papiertaschentuch eingepackt.

Alles Gute für Dienstag, meine OP war auch früh morgens angesetzt, aber durch vorgezogene Notfälle kam ich erst Nachmittags dran.
Das war ein Megamist :o

Viele Grüße und meine Daumen sind gedrückt.

Udo
Man weiß nie wie stark man ist, solange bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die man noch hat.

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Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Hi Udo,

Die Dose wird noch mit einem Hartschaum aus der Floristik ausgekleidet und darüber eine art Samt gelegt.
Da kann dann jedes Auge eingepresst werden und bleibt dann schön an seinem Platz :-)

Dumm gelaufen mit deiner OP!
Ich nehme es aber als gut gemeinten Zuspruch und nicht so sehr als Angstmacherei vor meiner OP ;)

Lg

Oliver
Franz
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Franz »

Seit ungefähr 30 Jahren sammle ich meine Glasaugen, die seitdem im Jahreszyklus ausgetauscht werden. Bei den Ocularisten bei denen ich vorher war, bekam ich das alte Glasauge nie mit. Ich war von Beginn an, also ab 1958, auch nicht jährlich bei einem Austausch. So etwa 15 Glasaugen habe ich einmal nach Indien gespendet. Hintergrund war, dass ich die Patenschaft für ein Kind übernommen hatte, welches ein Auge durch ein Karzinom verloren hatte. Da es sich wie bei mir um das linke Auge gehandelt hat, ging ich davon aus, dass dem Kind damit zusätzlich geholfen ist. Ich hab aber später gehört, dass ihm eines aus Kunststoff angefertigt wurde.
In meiner Glasaugensammlung ist kein dünnwandiges. Gebrochen ist mir noch nie eines. Ich bekomme vom Ocularisten jedes mal eine Plastikdose ausgekleidet mit Watte und darin bewahre ich die Augen auf. Meine 2 1/2 jährige Enkeltochter ist ganz begeistert davon und holt sie immer mal aus meinem Nachttisch um sie zu betrachten.
Ich hab mir schon mal überlegt, ob ich damit nicht einen Schmuckbaum fertige an dem ich dann die Augen befestige. Ich kann den dann an Halloween beleuchtet vor die Tür stellen.
Best Grüsse an Alle und dir Oliver gutes Gelingen.
Franz
Charlotte
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Charlotte »

Moin Oliver,
ich wünsch dir, dass die Zeit bis Dienstag schnell vorbei geht!
Falls im letzten Moment doch noch Angst und Zweifel kommen: nimm es als vollkommen normal, das hat jeder von uns erlebt ;) .
So wie du es beschreibst, bist du in allerbesten Händen, also wird auch alles gut gehen.
Viele Daumen sind für dich gedrückt, meine auch!

Charlotte
Matrix
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Matrix »

Hallo Zusammen,
Ich wollte mich mal wieder melden. Ich habe die Op jetzt am Freitag 2.8 gehabt und es gut überstanden. Die ersten zwei Tage waren sehr schmerzhaft aber jetzt geht es wieder. Ich bin noch im Krankenhaus komme eventuell heute raus dann geht es morgen zum Ocularisten in Hannover.
Charlotte
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Charlotte »

Hallo Matrix,
Gratulation zur überstandenen OP!
Klasse, dass du so schnell den Termin bei Greiner in Hannover hast.
Pass auf, dass du nicht dran vorbei läufst, er hat nur ein ziemlich kleines Schild an der Hauswand - aber er macht eine super Arbeit.
Ausserdem sind alle sehr nett und guten Kaffee gibt's im Wartezimmer auch ;) .

Ich wünsch dir eine schnelle und unproblematische Heilung!
Liebe Grüße
Charlotte
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Juhu, es geht los…

Letzten Gruß aus dem Bett im Krankenhaus. Um 13:00 gehts los…

Lg an alle hier
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Erster Kurzbericht nach der OP

Ich musste eine Weile im Vorbereitungsraum warten und dort war es etwas frisch. Und vor Aufregung musste ich dann irgendwann doch auf Toilette:-)

Daher musste ich mitsamt Bett wieder zurück ins Zimmer, da ich aus rechtlichen Gründen nicht laufen durfte…

Ok. Als ich im Zimmer annahm lief mir sogleich die Stationsschwester hinterher, was los sei und machte riesige Augen. Ich mag ja böse Witze, habe es dann aber doch nicht übers Herz bekommen zu flachsen, das ich es mir anders überlegt hätte🤗
Als ich also sagte, das ich nur noch mal dringend pinkeln müsse und auch recht schnell damit fertig war, war sie wohl sehr erleichtert. 😅

Wie hat hier einer geschrieben:
Augen zu, schlafen, Augen auf, fertig.
Der Satz hat mir sehr geholfen und so war es dann auch!

Danke an den Autor dieses Satzes!


Schmerzen? Keine beim Aufwachen. Später fing ein leichter Druck und ein leichtes, wirklich leichtes, Stechen an. Ich bekam sofort Neuralgin.

Früher hatte ich immer schon schmerzen, wenn ich bei geschlossenen Augen die Augen hin und her rollte. Nix mehr!!!

Es zwackt ein wenig, wenn ich die Augen etwas zusammenkneife. Das war’s auch schon. Bluterguss hab ich noch keinen. Wäre mir aber eh egal.

Bester Freund kam mich besuchen. Hat mir die Hand gehalten. Den Kopf etwas gekrault. Da musste ich dann doch ein paar Tränen in seinen Armen vergießen. Spannung die abfiel, gemischt mit etwas Abschiedsschmerz und Wehmut. Jetzt bin ich erleichtert! Müde aber erleichtert. Auf in ein neues Kapittel!

Mein Mann sitzt gerade im Zug. Er kommt mich morgen besuchen. Ich freu mich drauf! Er ist der Beste!

Das schlimmste im Moment? Das ist die Hitze die gerade über Köln liegt! 😅👍

Ansonsten: Alle, von der Stationsschwedter über den Bettenschieber bis zu den Narkoseassistenten und Ärzten: Alle Top freundlich und alle mit gutem Zuspruch! Fühle mich sehr gut aufgehoben!

Soweit bis hier hin: Ein Spaziergang! Echt war! Nicht gelogen!

Lieben Gruß und Dank noch an alle für euren Zuspruch!


Ich werde weiter berichten

Lg

Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Hallo ihr fleißigen Schreiber, schön von Euch zu lesen.
Auch von mir GLÜCKWÜNSCHE zur überstandenen OP. 👍😅💐 Freut mich wirklich, dass es gut gelaufen ist. Ich kann mich ja nicht mehr erinnern, wie es mir danach ging - 60 Jahre her. Ich spende auch regelmäßig Augen von mir, sammeln sich ja doch viele an.
Also Ihr alle, liebe Grüße und die allerbesten Wünsche!!!
Ilona
Matrix
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Matrix »

Hallo Zusammen,

ich war gestern bei Herr Grainer in Hannover und muss sagen dass ich sehr zufrieden bin.
Die Herangehensweise wie er Schritt für Schritt Aufbaut ist sehr Angenehm.
Ich habe eine vorübergehende Prothese schon bekommen und muss nächste Woche nochmal hin. :)
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Bits&Bytes
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Bits&Bytes »

Hi Oliver,

auch von mir herzlichen Glückwunsch zur überstandenen OP.
Kaum, bzw. praktisch keine Schmerzen. Das ist MEGA und herzlichen Glückwunsch dazu.

Das mit dem plötzlichen starken Harndrang noch während der OP-Vorbereitung, kommt mir mal wieder sehr bekannt vor.
Hatte ich ebenfalls, aber nichts gesagt und darauf vertraut, dass schon nichts rauslaufen wird.

Nach dem Aufwachen, war der Harndrang auch weg :!:

Da mir das komisch vorkam, habe ich mal eine langjährige OP-Schwester, die ich gut kenne gefragt, wie das denn sein kann und ihre ebenso überraschende wie auch verbüffende Antwort war: Es wird standardmäßig ein Katheder gelegt, so dass der Harn abfließen kann.
Daher auch die modisch anspruchsvolle Gaze-Unterhose, die schon beim anschauen zerreisst :D

What the f... habe ich gedacht, kann das wirklich sein ?
Habe ich dem zugestimmt ?
Ist das nicht zustimmungspflichtig ?

Dazu muss ich sagen, sie war 20 Jahre lang OP-Schwester in Russland - in DE leitet sie heute einen Pflegedienst.
Vielleicht ist das in Russland anders, keine Ahnung.

Wie auch immer, jetzt beginnt etwas Neues für dich. Freu dich darauf.

Viele Grüße

Udo
Man weiß nie wie stark man ist, solange bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die man noch hat.

( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
Lulettchen
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Lulettchen »

Hi Oliver, prima, alles geschafft! Ich glaub, ich war der Autor von Augen zu, abschiessen lassen, Augen auf und fertig😂 ja, letztendlich ist es auch so. Sei froh, dass die Schmerzen so gut wie erspart geblieben sind, das ist doch großartig! Ich bin nach ca. 1 Woche nach der OP schmerzfrei gewesen und das feier ich noch täglich 😂 wo ich doch jahrelange, ach jahrzehntelang Schmerzen hatte. Und noch ein entstelltes Auge dazu! Also feier ich mein Glasauge auch täglich, lach ich komm aus dem Feiern gar nicht mehr raus😂😂😂 ich wollte meine Chefin schocken und mir eine andere Farbe bestellen, pink. Doch die schockt schon nix mehr an mir😂😂😂

Also genieße die Tage, ich finde, es hat was von einem neuen Lebensgefühl

Prost🥂
Steffi
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Hallöchen Steffi,
deine Reaktion baut mich wieder so auf - DANKE und liebe Grüße, auch an Euch alle.
Ilona
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Von eitlen Ärzten und schwarzen Löchern

Lieben Dank für den Zuspruch an alle! Es hat jetzt doch etwas gedauert mich zu melden, da es mich doch noch mal umgehauen hatte.
Heute ist aber wieder alles im Lot. Wie kommt's dazu? Hier ein kleiner Zwischenbericht.


Am Mittwoch, mir ging es ausgesprochen gut, war die Erstuntersuchung nach der OP. Ich dachte noch, während ich im Untersuchungsstuhl saß und wartete, das ich bitte nur gute Nachrichten hören möchte, doch es kam anders.

Eitle Sender und empfindliche Empfänger
"Herr R., es war ein Ritt auf der Rasierklinge! Ihre Bindehaut war fast tod. Die viel fast von selber ab. Die ließ sich nur mit äusserster Geschicklichkeit noch überhaupt nähen. Die Amniomembran hält jetzt alles zusammen... heute noch müssen sie zum Okkularisten,... Silikonkonformer nicht passgenau genug und evtl. mögliche Allergieauslöser,... Glaskonformer individuell anpassen um Bindehaut zu stützen,... in 14 Tagen Glasauge... Kontrolle,... brummel.... brummel... " Hier ging bei mir erst mal kurz das Licht aus!

Als ich wieder zu mir kam, ich wusste nicht das die Rückenlehnen dieser Stühle eine Liegeposition haben, wohl für solche Fälle, dachte ich nur: " Tote Bindehaut... Wächst nicht zusammen... kein Implantat... Was...? Wie...?"

Ich fragte, wie schlimm das sei? Er meinte, das er alles zusammenbekommen habe und ich mir keine Sorgen machen müsse! Ich wollte aber wissen, was es mit der fast toten Bindehaut auf sich hat? Er meinte die Amniomembran würde alles zusammenhalten und für ein gutes Verwachsen sorgen.... . Mir wurde schlecht... Sie haben mich zum Bett gebracht. Wieder im Tunnel.... Kurz noch was geredet, was ich nicht mehr verstanden habe.... .
Ich habe nur noch mitgenommen, wie gut denn die Aussichten seien? Er meinte ca. 80%. Na immerhin! Licht wieder aus... .

Als mein Mann kommt, es ist ca. 10:00 Uhr morgens, erst mal auf n Arm und eine runde geheult. Das hat etwas entspannt.


Merke
Warte nie zu lange mit einer ENU!

Lass dir nicht bei einem blinden Auge erzählen, das noch zig OP's möglich sind, bis das Auge wörtlich "todoperiert" ist.
Hätte ich vor Jahren schon auf mich hören sollen und die letzten zwei OP's und die daraus resultierenden schlechten Bedingungen und anhaltenden Schmerzen gleich überspringen können.

Ich würde aus dieser persönlichen Erfahrung jedem dazu raten, macht eine ENU bei einem blinden Auge sofort, wenn es anfängt mit den Schmerzen. Es wird nicht besser. Und die Bedingungen auch nicht. Lieber gleich machen, solange die Bedingungen noch gut genug für eine schöne ENU sind!


Termin beim Okkularisten an Tag 1 nach der OP!
Also sofort zum Okkularisten zur Anpassung eines angepassten Conformers... . Wartezimmer voll. Ich mit einem mittlerweile völlig zuggeschwollenem Auge, aus dem Wundsekret in Strömen floss und ich in sehr schwachem Zustand, dank des Schocks der OP-Berichte.
Vor mir sitzt ein ukrainischer Krieger, blind, mit seiner dunklen Sonnenbrille und Begleitperson. Die anderen versuchten uns durch lustige Gespräche zu Ignorieren. Ich war aber auch sofort in einem Behandlungszimmer, weg von den anderen Klienten.

Hier erste ermutigende Worte an diesem Tag: "Oh, das sieht ja gut aus! Da haben wir ja viel Platz für ein schönes Auge bekommen. Da können wir ja richtig gut mit arbeiten!" Ich meinte nur, das das die ersten guten Nachrichten heute seien! "Danke!"
Sie nahm den Silikonkonformer raus und passte einen aus Glas an und meinte, wie es sich anfühlt? Ich meinte, ich wisse nicht was ich fühlen soll? Aber drücken oder zwacken würde ich nicht fühlen.
Das sei optimal. Und er würde sich noch schön etwas gleitend auf dem Implantat bewegen. Nicht zu fest. "Damit die Nähte nicht auf "zug" kämen! Die sollen schön Zeit haben erst mal anzuwachsen." Ich verstand, das sie weiß was gerade zu tun ist und worauf es ankommt. Immerhin ein Lichtblick für heute!

Schwarze Löcher
Mehr als gebügelt kam ich, die ganze Zeit von meinem Mann begleitet, von einer sehr vorsichtig fahrenden Taxifahrerin chauffiert, zuhause an. Hier erst mal Losgeheult und ab ins Bett und eingeschlafen. Alle zwei Stunden geweckt. Salben und Ibu. Augenlieder und Wange schwollen fröhlich weiter an. Schaut aus wie aus nem Splatterfilm ;-) Oder wie nach einem Boxkampf mit George Forman. Ich habe wohl dabei verloren ;-)
Jetzt doch langsam etwas Schmerzen. Aber eigentlich alles nicht schlimm.

Vor allem aber immer wieder der Satz im Hinterkopf: "Ritt auf Messers Schneide... fast tote Bindehaut... ."
Weiter geschlafen. Wach werden mit Sorgen.. . Nicht gut... .

Am nächsten Morgen hab ich lange mit meinem Mann geredet. Er meinte nur, das der Arzt wohl ein klassischer selbstverliebter Chirurg gewesen sei, der eigentlich mitteilen wollte, wie gut er doch diese OP gemeistert habe, wo es doch so schwer war und dank ihm jetzt alles gut wird... . Ansonsten hätten sie mich auch nicht gleich entlassen! Er wollte sich nur als tollen Arzt präsentieren... .

Auch gleich eine gute Freundin angerufen. Die meinte sofort, als ich seine Sätze wiederholte, das es ein eitler Pfau sei, der sich einfach nur selber als Könner darstellen wollte. Männer dieser Baugruppe würden eh immer nur von sich selber reden und ich solle das nicht zu ernst nehmen!

Hab es aber nicht aus m Kopf bekommen... . Mir ging's echt nicht gut.

Die Schmerzen an sich sind n klacks. Einfach alle paar Stunden IBU und gut is.
Und das nach ner OP Gewebe anschwillt, ist ja wohl normal. Darauf war ich vorbereitet.


Augenartzkontolle fällt aus
Anruf für Termin beim Augenarzt: Urlaub. Vertretung unter der Nummer xy... . Ich hab gleich wieder Aufgelegt.

Der Plan: Ich gehe am Freitag einfach auf die Station und klopfe morgens ans Ärztezimmer. Augenärztin sei in Urlaub. Auf die Frage was mit der Vertretung sei? "Die war entsetzt, wisse sich keinen Rat mit mir und habe mich weggeschickt..."
Eine weitere Nacht hinter mich gebracht und den Plan heute morgen gegen 8:00 Uhr in die Tat umgesetzt. Die Augen im Untersuchungszimmer waren groß. Ich müsse warten. Sie würden mir helfen aber ich bräuchte Zeit. Ich meinte, ich hätte heut eh nix besonderes mehr vor... und warte draussen.

Von Göttinnen in Weiß
Auf dem Flur verbindet mich eine umsichtige Schwerster mit einem weißen Augenverband. Just in dem Moment kommt die Augenärztin über den Gang zur Arbeit, die auch die Voruntersuchung gemacht hatte. Sie erkennt mich sofort und wundert sich, warum ich hier sei. Ich sagte, das mich der Augenarzt weggeschickt habe, da er nicht wisse, was er mit mir machen soll. "Diese niedergelassenen Ärzte.. . Kommen sie mal mit!"

Sie nimmt mich bei der Hand in ein leeres Untersuchungszimmer und wartet auf meinen ausführlicheren Bericht. Ich sagte, das die Erstuntersuchung nach der OP ein Horror für mich gewesen sei und ich dringend Zuspruch bräuchte. "Ritt auf Messers Schneide... fast tote Bindehaut..." Sie möge bitte etwas lieb mit mir sein!
Sie nickt verstehend. Sagte, sie habe mit ihrem Kollegen gesprochen und das es eine wirklich schwierige OP gewesen sei. Was aber auch zu erwarten gewesen war, nach der Voruntersuchung. Sie hätte das ja kommen sehen und daher die Amniomembran in weiser Voraussicht bestellt. Sie war sehr neugierig und habe deshalb schon mit ihrem Cheff gesprochen und wisse bereits über alles bescheid.
Er habe wohl nur sagen wollen, das er sein allerbestes aus der Trickkiste geholt habe um mir zu helfen. Es habe dabei alles nach Wunsch geklappt. Die Amniomembran habe sie ja nicht umsonst für mich bestellt. Es war alles gut vorbereitet und wenn man dann aber die Bindehaut nicht nur im Mikroskop sieht sondern auch in der Hand habe, sei ihm wohl ein wenig der Schreck in die Glieder gefahren... .

Im Mikroskop sähe sie jetzt aber, die Bindehaut sei gut durchblutet und mächtig in Arbeit! Das sei ein sehr sehr gutes Zeichen!!!
Alle Nähte hielten und es sehe sehr gut aus! Uffff!

Ich meinte, das, wen ich die Augen schlösse und diese bewege es Nasal bei 9 Uhr immer noch so brenne, wie vor der OP. An der Stelle, wo wohl auch die Bindehaut so geschädigt war...?

Sie meinte, das sie im Mikroskop sähe, das dort eine erbsengroße Schwellung sei. Das ich daher mein Auge auch nicht nach rechts bewegen könne, da dann der Konformer nicht darüber gleiten und er anstoßen würde. Das sei normal in diesem Fall! Das würde sich geben, sobald alles wieder abgeschwollen sei! Ansonsten würde die Bindehaut sehr gut aussehen! Gut durchblutet. Alles sei schön... !

Ich fragte, ob die kaputte Bindehaut nicht auf lange Sicht Probleme machen könnte? Das Transplantat irgendwann hindurchbräche? Oder.....?
Das würde meinen Kopf gerade sehr umtreiben. Sie hörte zu. Sie nahm es sehr ernst und erklärte, das das wohl nicht so sei!!!
Die Amniomembran würde die Bindehaut zur Regeneration anregen. Es würden sich neue Bindehautzellen und andere Gewebeschichten neu Bilden. Die Amniomembrand würde sich Ebenenfalls gut in das ganze integrieren können. Das würde auch auf lange Sicht stabil bleiben! Bitte keine Sorgen machen!

Und nur für den Kopf, sagte sie, möchte sie noch hinzufügen, das es auch noch die Möglichkeit gäbe Mundschleimhaut zu transplantieren, sollte eine Fehlstelle übrig bleiben! Aber zunächst müsse man abwarten. Das würde nie bei einer ENU direkt auf verdacht gemacht werden. Abwarten. Auch hätte die Augenhöhle selber noch viel Bindehaut, mit der man arbeiten können. Es gäbe noch mehr Möglichkeiten mit einer wirklich schlechten Bindehaut für Ersatz zu sorgen. Aber sie denkt nicht, das das sein müsse. Nur zur Beruhigung für den Kopf, es bestünde kein Grund sich sorgen zu machen. Es gäbe noch wenigstens zwei Pläne im Backup, die aber aller Wahrscheinlichkeit nicht nötig wären. Ich sei in wirklich guten Händen und könne mich beruhigen! Alles sei gerade sehr schön!

Ich erinnere mich, das sie von der Mundschleimhaut und weiteren Plänen C schon bei der Voruntersuchung sprach. Ich glaube ihr also. Ich musste fast weinen! Das hat gerade so gut getan!

Was bleibt? Ein Arzt, der auf eine völlig falsche Art mitteilt, das er beste Arbeit geleistet hatte und mich so ins schwarze Loch stürzte und ein weißer Engel, der mich nach zwei Tagen auf 'm Flur aufgelesen hatte und alles ist wieder gut!

Heute lange geschlafen. Immer wider Salben geschmiert. Mein Mann hat lecker Essen für meine Wachphasen parat und lecker Kuchen.
Und ich geh jetzt wieder, sehr erleichtert, ins Bett... .

Ach so. Wecker klinget gerade. Die IBU nicht vergessen ;-!


Ich hoffe, wer immer das in Zukunft ließt:
Versucht gut für euch zu Sorgen! In so manchem UNI-Betrieb geht das psychologische manchmal unter und das ist oft nicht mal böse Absicht!
Aber wenn ihr ein wenig umsichtig seit, hat der "weiße Engel auf dem Flur" eine Chance euch zu finden! Ihr müsst ihm nur eine Chance geben!


Ich werde weiter berichten


PS: Den Silikonkonformer habe ich aufgehoben. Stück 1 in der Sammlung für die Silberkiste ;-)
Lulettchen
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Lulettchen »

Lieber Oliver,

ich unterschreibe dir jede deiner Aussagen!
Der psychologische Faktor ist in der Uniklinik nicht unbedingt eine Kernkompetenz. Das durfte ich auch erfahren. Man ist eine Nummer, nicht männlich, weiblich, alt, jung. Alles egal, sie sehen ein Auge! Aber Augen sind für uns emotional wichtig, ein Sinnesorgan, optische Fehl- und Entstellungen können kaum verdeckt werden. Das sorgt bei vielen schon über Jahrzehnte für psychologische Probleme, abgesehen von Schmerzen, die meist dazu kommen.
Ich habe Achtung und Respekt vor den Ärzten, ich ziehe den Hut vor deren Leistung. Aber das ist deren Job, ich mache meinen Job auch spitze und bin trotzdem mit Empathie gesegnet.
Die Entscheidung zur Enu kostet viel Kraft und Überwindung, man muss so stark sein, dass man auch die Zeit nach der OP alleine gut packen kann. Der erste, der mich warm eingepackt hat, war der Okularist! Da habe ich die Praxis vollgeheult! Und er gleich mit😂
Mein Augenarzt hat mich auch super betreut, auch das Pflegepersonal in der Klinik war toll, aber der Rest? Das muss man vorher wissen, damit einem das Schwarze Loch erspart bleibt.
Nur noch ein Gag bei meiner Entlassung: Ärtzin: sie melden sich dann noch in der Tumorklinik zum Kontrolltermin und bei ihrem Hausarzt zur Kontrolle Leber etc. Nicht dass da was wächst. Ich (schwärze zieht über meine Augen, es dröhnt): öh wieso? Ich hatte doch gar keinen Tumor? Ärztin: ach, echt? Ich dachte, dass sie deswegen die Enu hatten
Tja, kann man machen, aber das ist schon unterirdisch.

Liebe Grüße und weiterhin Kopf hoch, gute Besserung
Steffi🌸
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Bits&Bytes
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Bits&Bytes »

Hi Oliver,

vielen Dank für deinen Bericht. Du schreibst wirklich sehr unterhaltsam, obwohl der Inhalt eher ziemlich Zähneklappern auslösend ist/war.

Unterschreiben kann ich dein Statement, eine Enu immer möglichst zeitnah vornehmen zu lassen, wenn noch nicht alles totoperiert ist.
Das ist genau mein Reden, je eher desto besser, wenn das Auge blind ist - keine Lichtwahrnehmung - und Schmerzen vorhanden sind.

Wünsche dir eine gute Heilung der jetzt noch problematischen Stellen.

Alles Gute.

Udo
Man weiß nie wie stark man ist, solange bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die man noch hat.

( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Hi Steffi,

gratuliere zur spontanen Krebsgenesung (vorsicht Ironie ;-) )

Jip... Das sind manchmal sehr eigene Situationen in Untersuchungszimnmern. Da hilft irgendwann nur noch Humor. Ich werde da dann gerne sarkastisch gegenüber den Betreffenden. Die reagieren dann oft geschockt aber ich hab meinen Spass.

Meine Ärztin von gestern is einfach top! War mir ja schon bei der Voruntersuchung aufgefallen. Sie muss entweder eine spezielle Schulung gehabt haben oder sie kann sich einfach von Natur aus in ihre Patienten einfühlen und sehr gut kommunizieren.

Ich habe ihr Gestern mit einem festen Handschlag gedankt und dann doch spontan noch die Arme vor ihr Ausgebreitet. Sie hat darauf sehr spontan zugepackt und ich habe sie einfach mal kurz an mich gedrückt. Das hat wirklich gut getan! Toll, das sie das Angebot angenommen und verstanden hat, wie wichtig mir das Gespräch war und wie wichtig es mir war ihr das auch zu zeigen.

Wenn die so weiter macht, wird sie irgendwann auch Chefärztin! Ich drücke ihr da alle Daumen!


Und da ich heut eh nix machen kann hier noch eine Anekdote meiner ersten Augenärztin, die Chefärztin der Abteilung in der UNI-Klinik, ich war 9 Jahre und schwer von ihr beeindruckt:

Morgendliche Patientenvisite. Damals sassen wir alle noch entlang der Wände im Untersuchungszimmer und sahen dabei zu, wie unsere mitleidenden untersucht wurden. (Heute wohl undenkbar, ausser in Entwicklungsländern...)
In der Nacht gab es wohl eine schwere Schlägerei zwischen befeindeten Mitgliedern der Hells Angels. Im Untersuchungsstuhl saß einer von Ihnen. Ein riesiger Mann. Oberarme wie Oberschenkel. Oberschenkel wie ein Pferd. Ein Hühne von Mann. Ca. 45 Jahre. Lederkutte mit dem Hells Angels Symbol. Enge Jeans, die beeindruckend zeigte, was da so alles eingepackt war. Brusthaar. Goldketten. Volltätoviert. Auch im Gesicht, das aber völlig Blau und Violett war. Ein Auge war wohl in der Nacht operiert worden und hatte einen Verband vorgeklebt.
Ich war schon seit etwas drei Wochen in der Abteilung und liebte meine Ärztin. Sie war ca. 155 Meter klein. Sehr zierlich. Und schöne lange Haare. Sehr warmherzig und zu mir und meinem gleichalten Zimmergenossen immer fast Mütterlich. Wir zwei haben immer Unsinn gemacht und sie uns vor der Klinikleitung immer in Schutz genommen und uns dann doch sehr sanft zurechtgewiesen und uns dennoch auch mit einem Augenzwinkern machen lassen. Wir hatten beide ein Auge verloren und waren schon seit drei Wochen da und sollten auch noch einige Wochen bleiben. Sie hat versucht uns eine gute Zeit zu bieten und wir unsere Streiche immer ein wenig im Rahmen gehalten. Wir hatten einen Deal mit ihr ;-)

Nun. Der Hühne saß also in seinem ebensogroßen Untersuchungsstuhl und die Ärztin auf ihrem ebenso kleinen Rollhöckerchen. Sie reichte gerade mal bis zum Bauchnabel des Hells Angel, rolle mit einem Schwung vom Schreibtisch zum Untersuchungsstuhl und grüßte den Hühnen.
Der sagte nur, das sie bloß ihre Pfoten von ihm lassen solle. Er würde sich nicht von einer Frau und schon gar nicht von so einer wie ihr behandeln lassen. Er wolle sofort den Chefarzt sehen. Er baute sich auf. Es sah aus, als wolle er gleich zulangen. Die Wände bebten. Stille im Untersuchungsraum. Alle Augen auf die Cheffärztin.
Diese nahm ihre Knie und drückte damit die Knie des Hühnen sanft zusammen. Legte ihre Hände auf seine Oberschenkel. Etwas zu weit in seiner Hüftnähe als so eine Berührung selbst bei einem Familienmitglied noch schicklich gewesen wäre. Und sie sagte sehr leise aber mit fester Stimme: "Pass auf mein lieber...." Pause. Sie schaute dabei zunächst auf den Boden und dann unvermittelt ihm fest in seine Augen. Er wusste nicht zu reagieren und starrte sie nur an und versteinerte, wartete auf das was sie wohl noch sagen wollte.
"Entweder ich untersuche dich jetzt oder du bist in ca. 2 bis 4 Stunden Blind." Pause. Er immer noch wie versteinert. Seine Knie eingeklemmt. Die Hände weit oben auf seinen Oberschenkeln die ihn in seinem Stuhl zu halten schienen. Die winzige Ärztin, jetzt sehr lieb und Mütterlich schauend vor sich. Sie neigte den Kopf etwas fragend zur Seite.
Der Satz wirkte, er wurde zusehends immer kleiner, mutierte in seinem Stuhl zu einem kleinen Jungen... und sie schwenkte den Mikroskoptisch vor ihn. Sie tippte mit dem Zeigefinger auf die Kinnablage. Er gehorchte wortlos und legte sein Kinn hinein. Ich war sofort schockverliebt! Es gab einen tosenden Applaus, den aber niemand ausser mir hören konnte.

Ach ja... Es gibt auch die wirklich guten Erinnerungen an Krankenhäuser.


Ich leg mich wieder hin.

lg an alle


olli
Lulettchen
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Lulettchen »

😂😂😂👌

Großartig 👏

Mehr Ärzte von der Sorte und allen wäre geholfen

Schönes Wochenende euch allen

Steffi🌸
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Hallöchen ihr Lieben,
wieder schön geschriebene Geschichten und Meinungen. Ich bin so froh hier in diesem Forum zu sein !!! Jahrzehnte bin ich auf der Suche nach Kontakten - Menschen mit der selben Problematik oder wie man es halt nennen mag.
DANKE und SCHÖNES WE 🍦🍰☕🥂
Anna135
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Anna135 »

Hallo Oliver,
spät aber doch, auch von mir Gratulation zur überstandenen OP! Ich hoffe, du kannst dich nun gut erholen, nachdem du die Situation gut abgeklärt hast! Fürchterlich.... was für "feinfühlige" Ärzte es gibt.
Aber jetzt schau nach vorne, gib dir Zeit zur Heilung. Ich hab damals für mich in der ersten Woche nach der Enu gemerkt, je weniger ich das gesunde Auge bewege, desto besser ist es für das operierte Auge- das sich ja mitbewegen muss. Ein Zuviel an Augenbewegungen, eine Ermüdung, merkte ich dann an stechenden Schmerzen im operierten Auge, was natürlich wieder Ängste und Sorgen auslöste. D.h. hinlegen und Augen zu half mir am Besten.
lg Anna
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Hallo ihr lieben,

Ja! Ja! Und noch mal Ja…! Augen bewegen ist keine gute Idee!

Ich habs gestern Abend übertrieben und ein wenig TV geschaut. Sind die Augen zwar auch nur auf eine Stelle gerichtet aber ich bereue heut morgen. Ich denke ich bleibe dann heute doch wieder lieber bei musikhören und schlafen.

Danke für den Tipp. Kann ich nur bestätigen 🫣

Merke
Nach einer ENU mindestens eine Woche völliges Nixtun einplanen!

Was grad auch hilft ist ein leicht abgedunkelter Raum. Mann weiß mit geschlossenen Augen, das es hell ist, man wird nicht so dauerdunkelmüde, so „lätschig“ aber es tut auch nicht so weh im Auge als wenn es hell ist.

Merke
Vor einer ENU leichte Vorhänge kaufen :roll:


Was aber auch gut getan hat, war gestern Abend, am Arm geführt, so das ich auch mal mit geschlossenen Augen laufen konnte, eine Runde ums Eck zu laufen. Das ständige rumsitzen und rumliegen macht einen ja platt. Und dann kann man vor laute geschlafen haben am Tag nachts nicht schlafen und werden die Nächte um so länger…

Und so im Dunkeln und mit Brille mal zu testen, ob ich mich so auf die Straße traue war auch wieder lustig. Um die Gastrobetriebe hier ums Eck, es ist ja ein lauschiger Samstagabend gewesen, hab ich dann doch auf die andere Straßenseite gewechselt. Aber ein Jugendlicher Kiffer, der da plötzlich im Hausflur neben mir auftauchte musste ja nicht gleich unter der Straßenlaterne sitzen ;)
Ihm viel glatt der Joint aus m Gesicht als er mich so laufen sah … Hat ihn aber ganz schnell wieder aufgelesen und zurechtgezupft.
Sorry Junge! Ich hoffe du hattest noch n guten Tripp :mrgreen:

So… und jetzt mal schnell wieder Augen zu!

Lg

Olli
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Hi Anna,

Danke für die Grüße!

Lg

Oliver
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Ups… Konformer herausgefallen

Heut is es passiert. Ich habe das Unterlied mit dem Finger heruntergezogen um Salbe ins Auge zu geben. Flupp. Da war er draußen…

Was tun? 19:30 Uhr. Okkularist hat zu. Ich keine Mittel im Haus den Konformer zu desinfizieren. Abgesehen davon war ich am Mittwoch noch so platt von der OP, das ich nicht erklärt bekam, wie so n Ding wieder eingesetzt wird. Welche Seite gehört Richtung Nase? Ne! Das will ich nicht falsch machen und dann dabei riskieren eine Naht zu beschädigen… .

Also kurzerhand Augenklappe drauf und ab in die Uniklinik, den Konformer in n Taschentuch gewickelt.
In der Polyklinik herrscht zu der Zeit gähnende Lehre. War sofort dran. Arzt hat sich kurz die Hände desinfiziert. Mir gezeigt, wie rum der rein muss. Kopf in Nacken, Augen nach unten unter Oberlied geschoben. Schwupp. Alles wieder schön :-)

Hatte noch keine Augenklappe wieder drauf, da Kahm der nächste. Ups… . Da hatte er nicht mit meiner Augenhöhle gerechnet.
Sollte er halt einfach anklopfen:-) selber schuld.

Hat der Arzt und ich uns angeschaut und dann gelacht!
Augenklappe drauf. Handschlag. Hat er gern gemacht. Und gerne wieder. Und wieder nach Hause…

Kurz: Heut tut Nix weh. An Aden Anblick hab ich mich schon gewöhnt. Konformer rein oder Raus kann ich zwar noch nicht wirklich selber, bringt mich aber auch nicht aus m Konzept. Ich glaub es wird schon alles richtig gut werden.
Lulettchen
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Lulettchen »

Hi Olli,

muss man den Komformer genauso raus- und reinmachen wie die Prothese? Ich weiß gar nicht, wie der aussieht🫣 ich hatte ja ziemlich flott nach der OP schon die Prothese drin. Die lange Nase davon muss in Richtung Nase zeigen. Zeigefinger auf die Mitte setzen, Daumen und Mittelfinger halten rechts und links, mit der anderen Hand das Oberlid hochziehen und Prothese/Konformer drunterschieben, untere Lid nach unten ziehen und das Ding flutscht fast von alleine rein. Vorausgesetzt, dass es hier genauso läuft wie bei einer Prothese😊

Ich weiß, sind für einen Mann ein paar Schritte gleichzeitig zu viel (lach, der musste jetzt sein, ist aber nicht böse gemeint)

Chakaaaaaa, du schaffst das🌸🌸🌸

Liebe Grüße
Steffi
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Hi Steffi,

Wenn es sein muss Tanz ich gleichzeitig noch n Walzer linksrum und serviere dabei n Glas Champagner :-)

Gleich noch n Termin beim Okkularisten bekommen. Der schaut drauf ob der Konformer passt. Evtl gibts was größeres, kleineres? Jedenfalls einen prüfenden Blick für die Ruhe im Kopf:-!

Lg

Oliver
Lulettchen
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Lulettchen »

😂😂😂 ja nee, is klar😂

Ich hab gestern auch gefragt, warum ich so ein Teil nicht bekommen habe. Das liegt wohl immer in der Entscheidung des Operateurs. Muss also nicht zwingend sein. Also bin ich auch wieder beruhigt, Tststs dass man aber auch immer hinter allem her fragen muss🤪

Dann tanzt mal alle schön mit Champus durch den Tag🌸

LG
Steffi
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Hi Steffi,

Ich hatte bei der OP einen kleinen Konformer aus Silikon.

Da aber die Bindehaut so schlecht war wollte der Operateur alle Risiken minimieren und mich am nächsten Mittag schon zum Okkularisten geschickt, damit er mir eine allergenfreie und passgenaue Glasvariante einsetzt, die zudem weniger Reibungswiederstand bieten sollte, damit die Nähte nicht so beansprucht werden.

Lg

Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Lulettchen »

…ja, mein Doc meinte gestern auch irgendwas von Schleimhaut blabla, war bei mir wohl aber nicht nötig, mein Gehirn hat bei 45 Grad auch irgendwie abgeschaltet. 🙄 ich hatte mich eben gewundert, weil hier etliche Leutchen so ein Teil gehabt haben. Ich hab auch keine Augenklappe gehabt (obwohl es schicke Teile in pink mit Strass gibt🫣) ich hab immer nur den Verbandspad draufgepappt. Der hat auch zum grösstenteil den Bluterguss verdeckt. Erst nachdem ich mein vorläufiges Glasauge bekommen habe, bin ich ohne Abdeckung raus. Mein Zauberaugenkünstler hat mich dazu ermutigt. Hahaha, die Zeiten, wo Männer bei meinem Anblick ohnmächtig werden, waren wieder da😂😂😂

LG
Steffi
Oliver
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von Oliver »

Neuer Konformer

So…. kleiner Ausflug zum Okkularisten. Der letzte Konformer war etwas zu groß. Jetzt einen etwas kleineren drin. Jetzt zwackt auch nichts mehr. Größtes Problem im Moment ist: in Köln sind es gerade 33 Grad :-)

Im Auto erst mal Airco an und schwarze Augenklappe runter, die juckt eh nur. Der Mini an der Ampel neben mir machte erst mal das Dach auf und schaute voller Stolz, ob es auch jeder gesehen hatte, zu mir rüber. Die Dame wollte sich bei meinem Anblick nichts anmerken lassen, fasste sich aber unwillkürlich an ihr eigenes Auge und rieb es wie Bolle. :lol:

Also durch die Fußgängerzone würde ich so jetzt auch nicht rennen. Aber so im Auto find ich es eher lustig. Ist ja meine Sache in meinem Auto. Und ich selber finds im Spiegel grad eher interessant zu beobachten wie aus schwarzviolett am Anfang bis heute dunkelblutrot sich die Farbe ändert. Schaut gesund aus… . Wenn’s so weitergeht ist es bald schön rosa…

Zurück aufs Bett, Ventilator, Füße in n Eimer Wasser und Augen zu, Mukke hören:-)

Morgen ist Nachuntersuchung. Aber der Okkularist meinte heute schon, das alles sehr gut ausschaut!
Bin beruhigt und gönne mir jetzt gleich n großes Eis,

Lg

Oliver
suennefrau
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Re: Tagebuch einer Enukleation

Beitrag von suennefrau »

Hallo IHR FLEISSIGEN, klingt alles interessant und auch unterhaltsam. Könnt wirklich stolz auf Euch sein 👍👍👍👍👍. Weiterhin alles, alles Gute und die besten Wünsche. Ach so wegen der 33Grad in Köln, bei uns ging es noch höher - ui, ui...
L. G. Ilona
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