Umgang mit dem Partner - möchte sich Auge entfernen lassen

[Lena1601]

Hallo zusammen.
Mein Partner hatte vor 7 Jahren einen Unfall (Glas im Auge), seitdem hat er 18OPs am Auge durchführen lassen müssen. Das Ergebnis : Auge ust zwar erhalten, fühlt sich seitdem aber immer wie ein Fremdkörper an, er hat zeitweise Schmerzen.
Nun hat er vor 3 Tagen die letzte OP hinter sich - Auge wurde gespült, Silikonöl eingeführt. Wir wissen, dass in den nächsten 6 Wochen wieder eine OP anstehen wird. Er sieht auf dem betroffenen Auge nur noch hell/dunkel.
Nun sitzt er hier völlig verzweifelt, möchte nicht immer wieder operiert werden müssen, möchte schmerzfrei leben, möchte, dass das Fremdkörpergefühl verschwindet.
Er möchte sich nun das Auge entfernen lassen - morgen haben wir einen Kontrolltermin in der Uniklinik Düsseldorf- dort werden wir seinen Wunsch ansprechen.
Mir tut es im Herzen weh, meinen Partner so sehen zu müssen. Das Entfernen des Auges ist für ihn der letzte Ausweg. Ich stehe zu 200% hinter ihm. Ich möchte ihn unterstützen - ich weiß nur nicht wie.
Gibt es ähnliche "Fälle" , die nach der Enu ein schmerzfreies , normales Leben zurück bekommen haben? Ich stecke nicht in seiner Haut, ich kann ihn völlig verstehen, ich habe aber auch Angst vor der Zeit danach.

Liebe Grüße
Lena

[Franz]

Hallo Lena,
Du tust für Deinen Partner eh schon das Beste, indem du zu 200% hinter ihm stehst. Noch eine bessere Unterstützung kann es gar nicht geben. Steh zu seiner Entscheidung, wie auch immer sie ausfällt und sag ihm das.
Die Entscheidung muss dein Partner alleine treffen. Seine Beweggründe sind mehr als verständlich. Er empfindet das Auge als Fremdkörper, sieht darauf nur noch hell/dunkel. Nach einer Enu wird er kein hell/dunkel mehr sehen. Vielleicht wird er das vermissen?
Ein Glasauge ist auf jedenfall ein Fremdkörper. Zumindest hier kann ich aus meinem Erfahrungsschatz sagen, dass ich es nicht so empfinde. Vielleicht relativiert sich das Gefühl bei einem Prothesenträger mit der Zeit. Ich trage mein Glasauge ja auch schon 66 Jahre.
Natürlich sollte so eine Entscheidung wohlüberlegt sein und eine Beratung mit dem Augenarzt des Vertrauens vorausgehen. Erfahrungsberichte von Personen mit ähnlichem Schicksal sind in diesem Forum zur Genüge zu finden. Aber jede Erfahrung ist ein Persönliche, die nicht übertragbar ist.
So viele Dinge spielen eine Rolle, wie Alter, Partnerschaft, Umstände zur Ursache (Angeborene Krankheit, Unfall, Diabetes sind nur ein paar), Beruf, Arbeitsumfeld und und und.
Ich wünsche Dir und Deinem Partner alles Gute.
Franz

[suennefrau]

Hallo Lena,
viel kann ich nicht sagen.
Kann aber voll bestätigen, dass Du sehr viel und das allerwichtigste für ihn tust, indem Du vollkommen hinter ihm stehst - egal wie er sich entscheidet.
Ich kann ihn verstehen, nur Schmerzen und ständig Operationen - da wird man irgendwann irre .
Lasst Euch gut und vielleicht von mehreren Ärzten beraten, evtl auch von einem Okularisten. Dein Partner sollte eine Entscheidung treffen, um nach vorne schauen zu können.
Ich drück Euch und vor allem ihm alle Daumen, wünsche ganz viel Glück .
Ich bin jetzt fast Ende 60 und bekam ein Glasauge mit 7 - durfte nicht selbst entscheiden. Da fühlt sich das Alles mal so und mal so an. Aber so einen langen Leidensweg und die Belastung, die Entscheidung mit mir rumzutragen - stelle ich mir enorm belastend und zermürbend vor. Melde Dich mal wieder, ich fühle mit Euch mit.
L.G.
Ilona

[suennefrau]

Hallo Lena nochmal,
es muss unbedingt darauf geachtet und beachtet werden, dass am Auge nicht zu viel "rumgedoktert" wird. Je besser da alles intakt bleibt, desto besser sitzt dann ein Glasauge.
Deshalb auch mein Tipp mit einem Okularisten zu reden.
L. G.
Ilona