Ich bin neu hier

Erfahrungsaustausch zum Glasauge bzw. Kunststoffauge.
widmer
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Ich bin neu hier

Beitrag von widmer »

Sorry, dass ich mich nicht zurecht finde. Ich bin neu hier. Ich habe grosse Aussichten ein Auge aufgrund von AK zu verlieren.
Ich würde gerne wissen, wie aufwändig ein Kunst Auge im Alltag ist, wie werde ich im hohen Alter damit fertig und wie häufig gibt es Probleme?
Mir wurde heute mitgeteilt, dass ich auch nach einer Enukleation keine Ruhe mit dem erkrankten Auge haben werde.
Franz
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Franz »

Hallo und willkommen.
Zunächst hätte ich eine Frage. Die Kurzbezeichnung AK ist mir unbekannt. Was für eine Erkrankung ist das?
Was ist für dich "hohes Alter"? Ich bin 74 Jahre alt und habe seit meinem 9then Lebensjahr ein Glasauge.
Nun kann ich zwar sagen, dass mir mein Glasauge jetzt keine Probleme mehr bereitet, und auch der Aufwand damit ohne jedes Problem abläuft, aber ich habe ja auch schon eine lange Zeit der Gewöhnung und Erfahrung hinter mir. In dieser Zeit hatte ich durchaus auch meine Probleme.
Für mich ist der Aufwand gering. Ich nehme mein Auge täglich wenn ich mich abends schlafen lege raus und lege es in eine Schale mit abgekochtem Wasser. Morgens setze ich mir das Glasauge wieder ein. Das erfordert anfangs sicherlich einiges an Eingewöhnung, aber aus meiner Sicht ist es eigentlich problemlos.
Gruß
Franz
Tanni
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Tanni »

widmer hat geschrieben: Mo 3. Apr 2023, 22:38 Sorry, dass ich mich nicht zurecht finde. Ich bin neu hier. Ich habe grosse Aussichten ein Auge aufgrund von AK zu verlieren.
Ich würde gerne wissen, wie aufwändig ein Kunst Auge im Alltag ist, wie werde ich im hohen Alter damit fertig und wie häufig gibt es Probleme?
Mir wurde heute mitgeteilt, dass ich auch nach einer Enukleation keine Ruhe mit dem erkrankten Auge haben werde.
Hallo Widmer,
für mich ist das auch alles neu.Ich bin heute in 14 Tagen aufm OP-Tisch und muss mein Auge lassen. Alle mit denen ich gesprochen oder im Kontakt war,haben mir versichert das der Umgang im Alltag völlig ok ist und es sich nach Heilungsphase gut einspielt.Ich glaube ihnen und schaue optimistisch nach vorne .Außerdem hab ich keine andere Wahl. Auch du wirst das schaffen und hohes Alter? Was ist hoch?Ich bin 53 und muss mich auch umstellen…AK? Akanthamöbe?
LG Tanni🌸
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Charlotte
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Charlotte »

Hallo Widmer,
herzlich willkommen im Forum auch von mir!

Soweit ich weiß steht AK für Akanthamöben Keratitis, so wie Tanni es schon vermutet.
Aso genau das, womit sich unsere Akanthamöbe schon so lange herumgeplagt hat.

Wenn du dich kreuz und quer durchs Forum liest, dann findest du haufenweise Informationen. Und gleichzeitig schaut es so aus, als wenn es immer nur Probleme gibt. Das ist aber ganz sicher nicht der Fall. Denn wenn alles glatt läuft und unproblematisch ist, gibt es für die meisten keinen Grund mehr, sich im Forum zu melden - leider!
Also lass dich nicht verunsichern!!! Na klar kann es auch mit der Augenprothese noch Probleme geben. Die sind aber nicht zu vergleichen mit den großen Problemen, die man mit dem kranken Auge hatte. Und meistens sind es Anfangsprobleme, die verschwinden.
Ich glaube den meisten geht es wie mir: Ich merke gar nicht mehr, dass ich eine Prothese trage. Ich trage sie ständig, morgens wird sie sauber gemacht, ist so normal wie Zähneputzen ;) - und fertig!

Also versuch es realistisch zu sehen: wenn dein Auge nicht zu retten ist, dann ist die Enukleation zuumindest ein Schlußpunkt, nach dem es wieder aufwärts gehen kann.

Liebe Grüße
Charlotte
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Bits&Bytes
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Bits&Bytes »

Charlotte hat geschrieben: Mi 5. Apr 2023, 13:16 Wenn du dich kreuz und quer durchs Forum liest, dann findest du haufenweise Informationen. Und gleichzeitig schaut es so aus, als wenn es immer nur Probleme gibt. Das ist aber ganz sicher nicht der Fall. Denn wenn alles glatt läuft und unproblematisch ist, gibt es für die meisten keinen Grund mehr, sich im Forum zu melden - leider!
....
Liebe Grüße
Charlotte
Hallo Widmer,

so ist es und Charlotte hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können.

Es ist für einen selbst und sehr, sehr wahrscheinlich auch für andere ermüdend, wenn man nur mmer wieder das Mantra wiederholen kann, wenn das Auge raus muss und es da keinen Zweifel mehr geben kann, ist der früheste Zeitpunkt es hinter sich zu bringen der Beste, dass jedenfalls hat mir meine eigene Erfahrung und die von vielen meiner ...genoss:innen (gendern muss ich noch üben) immer bestätigt haben.

Eine Garantie, dass alles immer und für jeden super gut und easy ist bzw. sein wird, kann es naturgemäß nicht geben, aber imho besteht eine wirklich sehr sehr große Chance ... das es genauso kommen wird.

Also: Wat mutt, dat mutt ... wie schon meine Eltern sagten, obwohl ich aus dem Ruhrpott komme.

Viele Grüße
Udo
Man weiß nie wie stark man ist, solange bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die man noch hat.

( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
Charlotte
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Charlotte »

Hallo Udo,
wie schön, dass du dich immer mal wieder meldest!!!

Ja, ich glaube auch, dass man die Enu nicht allzu lange vor sich her schieben sollte, zumindest wenn es von der medizinischen Seite her klar ist.
Du hast mir damals sehr Mut gemacht, nicht zu lange zu warten. Je mehr das Auge schrumpft, umso kleiner ist dann auch der Platz für die Prothese.
Den Gedanken hatte ich vorher noch nicht gehabt - der kam von dir genau zur richtigen Zeit!

Wenn ich damals nicht im Forum gelandet wäre mit all den guten Tipps und Mutmachern, dann würde es mir heute sicher nicht so gut gehen :) .
Toll, dass es dieses Forum gibt!!!!!!!!!!

Liebe Grüße an alle
Charlotte
Tanni
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Tanni »

Hallo ihr Alle,
schöne Ostern für den Rest.Ich hab ab heute noch 9 Tage,dann geht’s los.Ich tanke grad ein wenig Kraft in Dänemark 🇩🇰 .Noch bin ich ruhig ,die Gedanken kreisen immer schon mal um die OP und ums danach… mein Auge sieht nicht mehr schön aus und es geht kaum noch auf, es wird Zeit.
LG Tanni🌸
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Charlotte
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Charlotte »

Liebe Tanni,
du machst es richtig, vorher noch schön Kraft tanken!
Und du kannst dich schon jetzt auf dein neues Aussehen freuen: mit zwei Augen, die ganz normal aussehen.
Ich finde, das sind gute Aussichten ;) .
Ich wünsch dir, dass die Zeit bis zur OP ganz schnell vergeht.
Liebe Grüße
Charlotte
Dänemarkblau
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Dänemarkblau »

hallo widmer, wer hat dir denn das erzählt? bestimmt ein augenarzt?
die haben keine ahnung, das musste ich auch lernen. frage am besten zu glasauge und und allem was damit zu tun hat, einen okularisten, die haben die erfahrung!
ich denke auch, die allermeisten haben keine probleme mit dem glasauge, nur man hört eben von denen dann auch nicht wieder. meine okularistin sagte, es gibt einfach zu wenige betroffene, als dass sich augenärzte damit auskennen würden. etwa 1 auf 1000, das würde für unsere stadt ca. 560 personen bedeuten. also quasi 0,1 % der bevölkerung, die überhaupt ein glasauge haben und probleme damit dann noch viel viel weniger.
da kann man nur froh sein, dass augenkliniken so viel geld erwirtschaften, dass da auch viel geforscht und entwickelt wird! sonst gäbe es kein dft und auch keine so guten prothesen. in anderen ländern sieht es da sehr viel schlechter aus, in dänemark gibt es beispielsweise nur aller drei jahre ein neues glasauge von der kraka, so lange musst du da mit der vllt schon rauen oberfläche rumlaufen.

ich denke das handling und der aufwand mit prothese ist ansich gering, du musst es höchstens einmal am tag rausmachen, abspülen und wieder rein, dauert sekunden.
wie es aussieht, ist dann schon eher die frage. das kommt darauf an wie gut dein operateur ist und dein okularist, da gibt es scheinbar wie überall, sehr gute und sehr schlechte.
meine okularistin hat mir das dft empfohlen, da dann mehr platz für die prothese ist und es am wenigsten komplikationen gibt.
bei festen implantaten also pomben, sagte sie, die verrutschen gern, meist nach oben außen zur schläfe und da ist dann zu wenig platz, um die prothese zwischen auge und knochen überhaupt noch reinzuschieben.
abschließend möchte ich noch sagen, mir haben die augenärzte auch ständig davon abgeraten es entfernen zu lassen, obwohl ich zu jedem einzelnen gesagt habe, ich will es raus haben. stattdessen wurde ich zu weiteren sinnlosen ops überredet, die nichts brachten und es eigentlich alles nur schlimmer machten. dann hieß es, skleraschale ist besser als enu, (glasschale auf dem eigenen restauge/ ging gar nicht... :roll: ) die erzählen immer, alles ist besser als die enu. totaler quatsch!
außerdem ist dadurch viel zeit ins land gegangen, was extrem ungünstig ist, für die enu am ende. ich habe ich mir 2 jahre den mund fusselig geredet, bis ich mich durchgesetzt habe und dafür musste ich auch noch lügen dass ich schmerzen hätte sonst hätten sie es nicht gemacht. du musst da unter umständen wirklich widerstände überwinden.
ich bin soo froh, dass das gammelige ölgefüllte säckchen was noch übrig war und widerlich aussah, jetzt endlich raus ist! es fühlt sich so viel besser und auch wie ein abschluss an, man hat das gefühl endlich geheilt zu sein.
lg dänemarkblau
und, ich habe viel zu lange gewartet, das sagen hier alle und bei der okularistin auch. und alle sagen, ihre ärzte waren dagegen.
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Franz
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Franz »

Ich kann zu den Ausführungen von Dänemarkblau nur meine persönliche Erfahrung hinzufügen.
Ich wurde 1958 operiert unter Bedingungen die heutzutage bestimmt nicht mehr gegeben sind. Zum damaligen Zeitpunkt wurde mir eine feste Plombe eingesetzt. '
Es ist wohl zutreffend, dass diese Plomben verrutschen und mein vorletzter Okularist Probleme damit hatte, da nach seiner Aussage die Plombe so verrutscht wäre, dass er bei der Anfertigung des Glasauges mehr und mehr Probleme habe. Er drängte mich dazu, mich deshalb nochmals einer KorrekturOP zu unterziehen. Er empfahl mir dies in der UniAugenklinik in Regensburg machen zu lassen.
Nach längerem Drängen stellte ich mich in der Uni Augenklinik vor. Dort sagte man mir, ich soll statt mich operieren zu lassen den Okularisten wechseln. Eine OP würde nur Vernarbungen nach sich ziehen, die wiederum zu Problemen beim Tragen des Glasauges führen könnten. Sie empfahlen mir sorgar einen Okularisten zu dem ich dann wechselte und dieser hat kein Problem mit der Anfertigung meines jährlich wechselnden Glasauges.
Eine verrutschte Plombe muss nicht unbedingt dazu führen, dass der Okularist kein Glasausge mehr anpassen kann.
Es gibt bei Okularisten sehr unterschiedliche fachliche Fertigkeiten. Das gilt für jedes Handwerk. Der eine kanns der andere nicht.
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Bits&Bytes
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Bits&Bytes »

Hallo Franz,

Wahnsinn, du hattest deine Enu 1958 und ich bin 1959 geboren worden, gehe dieses Jahr in Rente und werde mich dann wohl auch wieder öfter mal zu Wort melden.

Dies ist ein wahres Wort von dir, gelassen ausgesprochen:
Es gibt bei Okularisten sehr unterschiedliche fachliche Fertigkeiten. Das gilt für jedes Handwerk. Der eine kanns der andere nicht.

Das gilt aber nicht nur für Okularisten ... :) - Du hast es ja schon auf das Handwerk ausgedehnt - Gilt im Prinzip aber für so ziemlich alle Menschen, die etwas für anderen tun (müssen). Ich verehre den Operateur der bei mir ein Auge gerettet und das andere entnommen hat, immer noch von ganzem Herzen.

Viele Grüße und alles Gute für Alle

Udo
Zuletzt geändert von Bits&Bytes am So 16. Apr 2023, 23:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Bits&Bytes »

Charlotte hat geschrieben: Mo 10. Apr 2023, 12:28 Hallo Udo,
wie schön, dass du dich immer mal wieder meldest!!!

Ja, ich glaube auch, dass man die Enu nicht allzu lange vor sich her schieben sollte, zumindest wenn es von der medizinischen Seite her klar ist.
Du hast mir damals sehr Mut gemacht, nicht zu lange zu warten. Je mehr das Auge schrumpft, umso kleiner ist dann auch der Platz für die Prothese.
Den Gedanken hatte ich vorher noch nicht gehabt - der kam von dir genau zur richtigen Zeit!

Wenn ich damals nicht im Forum gelandet wäre mit all den guten Tipps und Mutmachern, dann würde es mir heute sicher nicht so gut gehen :) .
Toll, dass es dieses Forum gibt!!!!!!!!!!

Liebe Grüße an alle
Charlotte
Liebe Charlotte,

wenn es dir wirklich weitergeholfen hat, macht mich das sehr zufrieden, ja sogar glücklich, denn ist es nicht das was wir alle anstreben sollten ?
Das Leben für alle die es gerade nötig haben, vielleicht ein klein wenig leichter zu machen, oder zumindest Denkanstöße zu geben.

In diesem Sinne danke ich dir wirlich sehr. Du bist die gute Seele des Forums geworden, das wird niemand bestreiten können / wollen.

Allen die Trost, Mut und Hoffnung benötigen wünsche ich, das sie genau diese Dinge auch erhalten.

Seid gegrüßt und lasst es euch gut gehen
Udo
Man weiß nie wie stark man ist, solange bis stark zu sein die einzige Wahl ist, die man noch hat.

( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
Franz
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Franz »

Udo,
ich bin durch einige Okularistenhände gegangen, in den 65 Jahren seit ich ein Glasauge habe. Ich habe sehr schlechte, schlechte, gute und sehr gute Erfahrungen gesammelt.
Aus meiner Sicht ist nach der Enukleation der wichtigste Ansprechpartner der Okularist. Hier ist es notwendig ein absolutes Vertrauensverhältnis aufzubauen. Diese Einsicht hat sich bei mir aber erst entwickeln müssen.
Ich kannte es über lange Jahre nicht anders, als dass der Okularist in Abständen von ca 6 Monaten in Nähe meines Wohnsitzes Sprechstunden abhielt. Da konnte ich dann vorbeikommen, ohne Terminvereinbarung, saß in einer Reihe mit anderen Betroffenen und wartete darauf aufgerufen zu werden. Nach ca 2 Stunden wurde ich mit dem neuen Auge entlassen. Mal waren die Eingewöhungsprobleme größer, mal gings schneller und war unkompliziert. Ich nahm es irgendwie als gottgegeben hin.
So lief es bis vor etwa 15 Jahren, als der Okularist mit seinen fachlichen Fertigkeiten/Fähigkeiten wohl am Ende war und mich drängte den Sitz meiner Plombe operativ korrigieren zu lassen. Der empfohlene Wechsel des Okularisten war wie eine Neugeburt für mich. Dieser macht keine Sprechstunden in der Nähe meines Wohnsitzes, sondern arbeitet nur nach Terminvereinbarung in seiner Praxis. Ich bedauere nur, dass ich nicht schon früher auf ihn gestoßen bin.
Mirko
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Mirko »

Hallo zusammen,
Nun sind es bei mir auch nur noch 4 Wochen bis zur Enu. Ich habe zur Zeit viel zu tun und das ist auch gut so. Ich würde gerne in die Runde fragen, ob jemand in Hamburg und Umgebung einen guten Ansprechpartner für mein kommendes Glasauge kennt. Für Empfehlungen wäre ich dankbar.
Gruß
Mirko
Liebe Grüße
Mirko :D
Tanni
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Tanni »

Mirko hat geschrieben: Mo 17. Apr 2023, 22:55 Hallo zusammen,
Nun sind es bei mir auch nur noch 4 Wochen bis zur Enu. Ich habe zur Zeit viel zu tun und das ist auch gut so. Ich würde gerne in die Runde fragen, ob jemand in Hamburg und Umgebung einen guten Ansprechpartner für mein kommendes Glasauge kennt. Für Empfehlungen wäre ich dankbar.
Gruß
Mirko
Hallo Mirko,
ich habe Kontakt zu Fam.Weidner aufgenommen und fühlte mich sofort sehr wohl.Für mich ist das auch alles neu.Donnerstag ist meine Enu in Kiel und fahre dann nach der benötigten Zeit nach HH zu den Weidners.Ich bin gespannt…
LG Tanni
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anthes
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von anthes »

Hallo Franz,
danke für deine Beiträge. Sie machen mir Mut durchzuhalten. Habe am 8.Mai einen Termin bei einem anderen Okularisten. Habe allerdings Angst eine zeitlang nachts die Prothese rauszunehmen um dadurch den Schleimfluß auszubremsen. Bisher habe ich immer nur gehört die Prothese ständig tragen, da sich sonst die Augenhöhle verändert. Aber es klingt für mich logisch, so die Schleimhäute zu beruhigen. Jetzt hoffe ich auf den 8.. Vielleicht ist ja der Jahrestag der Kapitulation endlich ein positiver Neuanfang.
LG Anthes
Franz
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Franz »

Aus meiner Sicht, sicherlich auch geprägt durch meine langjährige Praxis mit dem Tragen eines Glasauges, lässt sich der Umgang mit der Prothese nicht auf die Erfahrung einer Person zusammenfassen.
Ich meine, dass der Zeitpunkt wann man damit konfrontiert ist eine ganz große Rolle spielt. Passiert es im Kindesalter, wie bei mir, oder im Erwachsenenalter. Wie ist die psychische Verfassung im Zeitpunkt des Geschehens. Passiert es durch eine Krankheit oder einen Unfall, also schleichend oder plötzlich. In welchem Beziehungsgeflecht steht man. Familie, Ehe, Freund:in, Arbeitswelt. Welchen Einfluss hat es auf den Beruf.
Das sind nur ein paar Ansatzpunkte die sicherlich nicht Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
Ich könnte eine Menge an Details dazu sagen, soweit sie meine Person betreffen. Eines trifft immer noch zu, dass ich in besonderen Situationen immer noch posttraumatisiert bin.
Aber ich habe mein Leben gemeistert, war beruflich erfolgreich, habe Familie, Kinder und ein Enkelkind.
Ich musste von Anfang an den Umgang mit dem Glasauge selbst bewältigen. Rausnehmen, einsetzen, Tropfen in die Augenhöhle geben habe ich immer selbst gemacht. Anfangs half meine Mutter dazu. Meine Geschwister kannten mich nicht anders als mit einer leeren Augenhöhle am Morgen und Abends beim zu Bett gehen. Verschleimungen der Augenhöhle waren Anfangs relativ oft und stark. Heute kaum mehr. Ich kann mich nicht erinnern jemals vom Arzt oder Okularisten angehalten worden zu sein das Glasauge ständig zu tragen.
Schleimfluss zeugt für mich von einem bakteriellen Einfluss/Reaktion der Augenhöhle. Es ist eine Abwehrreaktion. Sie dient der Verbesserung. So wie eine Wunde eitern kann.
Die Augenhöhle ist einer ständigen Veränderung unterworfen, von Anbeginn der Enukleation an. Je nach Intensität des Eingriffs durch den Operateuer:in. Ob Plombe oder DFT es wird individuell immer anders sein. Prothesen können Druckstellen erzeugen, bis hin zu offenen Wunden.
Im Kindes und Jugendalter ist der Körper noch in der Wachstumsphase. Im Erwachsenenalter tritt der Alterungsprozess hinzu. Bei Jedem ist der Zeitpunkt ein Anderer.
Ich nehme mein Glasauge nachts raus, seit Jahrzehnten , und habe damit kein Problem. Ich kann aber nicht ausschließen, dass z.B. sich meine Plombe dadurch verschoben hat. Einen Hinweis darauf habe ich aber weder von der Uniklink bekommen, die sich das angeschaut hat, noch vom Okularisten.
Ich hoffe mit dir Anthes, dass sich der Jahrestag der Kapitulation als gutes Omen ausweist für dich.
Gruß
Franz
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Bits&Bytes
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Bits&Bytes »

Franz hat geschrieben: Mo 17. Apr 2023, 11:22 Udo,
ich bin durch einige Okularistenhände gegangen, in den 65 Jahren seit ich ein Glasauge habe. Ich habe sehr schlechte, schlechte, gute und sehr gute Erfahrungen gesammelt.
Aus meiner Sicht ist nach der Enukleation der wichtigste Ansprechpartner der Okularist. Hier ist es notwendig ein absolutes Vertrauensverhältnis aufzubauen. Diese Einsicht hat sich bei mir aber erst entwickeln müssen.
Ich kannte es über lange Jahre nicht anders, als dass der Okularist in Abständen von ca 6 Monaten in Nähe meines Wohnsitzes Sprechstunden abhielt. Da konnte ich dann vorbeikommen, ohne Terminvereinbarung, saß in einer Reihe mit anderen Betroffenen und wartete darauf aufgerufen zu werden. Nach ca 2 Stunden wurde ich mit dem neuen Auge entlassen. Mal waren die Eingewöhungsprobleme größer, mal gings schneller und war unkompliziert. Ich nahm es irgendwie als gottgegeben hin.
So lief es bis vor etwa 15 Jahren, als der Okularist mit seinen fachlichen Fertigkeiten/Fähigkeiten wohl am Ende war und mich drängte den Sitz meiner Plombe operativ korrigieren zu lassen. Der empfohlene Wechsel des Okularisten war wie eine Neugeburt für mich. Dieser macht keine Sprechstunden in der Nähe meines Wohnsitzes, sondern arbeitet nur nach Terminvereinbarung in seiner Praxis. Ich bedauere nur, dass ich nicht schon früher auf ihn gestoßen bin.
Hallo Franz,
du schilderst deine Erfahrungen sehr eloquent und plastisch, ich kann mich fast in die "fahrende" Augenkünstlerzeit hineinversetzen.
Aber eben nur fast.
Mich hat unser gemeinsames Schicksal "Gott sei Dank" (?) erst ziemlich spät im Leben ereilt.
Da ich im Herzen des Ruhrpotts lebe, kann ich theoretisch auch auf diverse Okularisten zurückgreifen, die ihre feste Praxis haben.
Bisher war es aber immer derselbe in Essen.

Wünsche dir und allen anderen, die einen guten Augenkünstler suchen viel Erfolg und denen die einen gefunden haben, wie wohl du und auch ich, dass dieser uns noch lange erhalten bleibt.

Alles Gute für Alle
Udo
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( Neovaskularisationsglaukom, linkes Auge Amaurose, Enukleation 03.02.2017, 1. Glasprothese 16.02.2017 )
Mirko
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Mirko »

Hallo Tanni,

Danke für den Tipp. Ich werde die Familie Weidner mal googeln. So langsam wird die Aufregung größer. Naja, bald ist es soweit.

Liebe Grüße
Mirko
Liebe Grüße
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Charlotte
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Re: Ich bin neu hier

Beitrag von Charlotte »

Hallo Tanni,
ich wünsch dir für deine OP morgen, dass alles prima läuft und du ohne allzu große Schmerzen aufwachst und die ersten schwiergen Tage schnell hinter dich bringst!
Ich drück die Daumen!!!
Viele liebe Grüße
Charlotte
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